Susanne Gries verlässt STT nach fast acht Jahren

WhatsApp Image 2018 08 09 at 14.16.13Susanne Gries blickt auf ihre Zeit bei STT zurück

Ende August verlässt Geschäftsführerin Susanne Gries Swiss Table Tennis nach fast acht Jahren. Im Sidespin blickt sie auf die vergangenen Jahre mit ihren Höhe- und Tiefpunkten zurück.

Interview/Foto: Annina Häusli

 

STT: Susanne, in zwei Sätzen, wie lautet deine Bilanz nach knapp acht Jahren beim Verband?

Susanne Gries: Es war eine total spannende Zeit, die dank einem tollen Umfeld viel Spass gemacht hat. Ich denke, ich habe den Verband in vielen Bereichen weiterbringen können, aber auch für meinen Nachfolger wird es noch genug Arbeit geben.

 

Kannst du dich noch daran erinnern, wie es war, als du auf der Geschäftsstelle angefangen hast? Was hat sich Vergleich zu damals verändert?

Ja, ich kann mich noch gut daran erinnern. Etwa, dass damals noch die Unterlagen für die Sitzungen des Zentralvorstands per Post verschickt wurden. Auch gab es noch keine PowerPoint-Präsentationen. Das waren Dinge, die ich nach dem Stellenantritt als erstes geändert habe.

 

Als ich bei STT begann, hatte der Verband viele Projekte gleichzeitig. Andererseits gab es keine längerfristige Planung. Jetzt haben wir eine Verbandsstrategie, die klare Ziele für die verschiedenen Bereiche vorschreibt, und die Strategie wird umgesetzt und regelmässig überprüft. Das ist ein grosser Schritt in Richtung Professionalisierung gewesen.

Natürlich gab es vor acht Jahren auch noch kein click-tt, die Einführung dieser Datenbank war sicher das grösste Projekt während meiner Zeit.

Auch der Kontakt zwischen dem Vorstand und den Clubs wurde noch nicht so gepflegt; Projekte wie das Clubforum oder die Clubbesuche gab es noch nicht.

 

Hast du dir am Anfang Ziele gesetzt? Wenn ja, konntest du diese erreichen?

Als persönliches Ziel habe ich mir vorgenommen, meinem Team gegenüber immer ein offenes Ohr und eine offene Tür zu haben. Aufgrund meiner – anderweitigen – Erfahrungen bei meinem früheren Vorgesetzten war mir das sehr wichtig und ich denke, es ist mir auch gelungen, dieses Ziel umzusetzen.

Da ich zuvor mit Tischtennis nichts zu tun hatte und auch noch nie in einem Verband gearbeitet hatte, entstanden meine beruflichen Ziele erst mit der Zeit. Eines der ersten war es, eine Verbandsstrategie zu entwickeln und diese auch umzusetzen, sowie die Clubs besser zu informieren und Nähe herzustellen. Diese Ziele konnten wir auch umsetzen, wenn es auch immer noch viel Verbesserungspotential gibt.

 

Was hat dir an deiner Arbeit am meisten Spass gemacht? Was am wenigsten?

Ich finde es eine erfüllend, durch meine Arbeit anderen zu ermöglichen, ihr Hobby auszuüben. Es ist auch eine extrem abwechslungsreiche Arbeit, und ich schätze die Zweisprachigkeit des Verbands. Was manchmal fast die Lust an der Arbeit zunichtemacht, ist destruktive Kritik von Mitgliedern. Das bringt nichts, ausser Frust auf beiden Seiten.

 

Was wünschst du deinem Nachfolger? Welche Tipps kannst du ihm auf den Weg geben?

Ich wünsche meinem Nachfolger, dass ihm die Arbeit genauso viel Spass machen wird wie mir. Und dass er den Mut hat, neue Ideen auszuprobieren. Aber am besten nicht alle auf einmal (lacht).

 

Welches sind die grössten Herausforderungen, die du in der Zukunft von Swiss Table Tennis siehst?

In Zukunft muss STT es schaffen, auch die nicht lizenzierten Clubmitglieder in den Verband einzubinden und sich ein neues, frisches Image verpassen. Auch müssen Anreize für die Trainer und all die ehrenamtlichen Tätigkeiten im Verband und in den Clubs geschaffen werden, denn ohne Trainer und ohne ehrenamtliches Engagement geht in einem Sportverband gar nichts.  

 

Wohin zieht es dich als nächstes?

Zunächst zieht es mich in die Ferien in die USA. Wir werden mit dem Mountainbike in Colorado und Utah unterwegs sein. Danach fange ich entweder direkt wieder an zu arbeiten oder absolviere zunächst noch eine Weiterbildung.

 

Weitere Artikel in dieser Sidespin-Ausgabe:

Vincenzo Munia – Trotz Unfall an die SM
Die japanischen Wunderkinder
Ein Schweizer im Finale des Japan Open
Die Stimmen der Trainer zur Jugend-EM 2018

Eine Analyse der Ernährunsgsweise von Lionel Weber