Mima Ito, Miu Hirano und Co – auch bei den Damen bringt Japan immer wieder Ausnahmetalente hervor. Mima Ito, Miu Hirano und Co – auch bei den Damen bringt Japan immer wieder Ausnahmetalente hervor.
Text: Thomas Neuenschwander / Fotos: René Zwald/ITTF
Wunderkinder wie Tomokazu Harimoto (siehe Sidespin-Ausgabe Juli/August) gibt es auch bei Japans Damen. Nationale Berühmtheit erlangte vor rund 20 Jahren Ai Fukuhara, die als 13-jährige nach einem emotionalen Halbfinalspiel an den Japanischen Meisterschaften quasi über Nacht ein Medienstar wurde. Eine eigene Fernsehshow erzielte hohe Einschaltquoten, sogar Videospiele mit Fukuhara als Heldin wurden produziert. Sportlich lief es für sie in den letzten Jahren aber nicht ganz wie erhofft: Wenn auch konstant weit vorne im Weltranking spielend, unterlag Ai Fukuhara doch fast immer den Chinesinnen.
Erfolgreicher sind zwei aktuelle Nachwuchstalente. Mit 11 Jahren qualifizierte sich Mima Ito für die Hauptrunde des Spanish Opens – als bis dato jüngste Spielerin bei einem Eliteturnier. Die ein halbes Jahr ältere Miu Hirano erreichte 2014 im selben Turnier das Final, was ebenfalls einzigartig für ihr Alter ist. Als Doppelpartnerinnen brachen beide weitere Rekorde: Mehrere Titelgewinne und als Krönung der Gewinn der Pro Tour Grand Finals im Alter von 14 Jahren. Die zwei Teenager haben bereits mehrere Siege gegen Chinas Topspielerinnen vorzuweisen. Am Japan Open 2018 begeisterte Mima Ito das einheimische Publikum mit ihrem Finalsieg gegen die chinesische Favoritin Wang Manyu.

Doch Chinas Reservoir an Talenten ist gerade bei den Damen extrem gross. Ito konnte sich deshalb an den letzten World Tour-Turnieren nicht nur über Siege gegen China freuen, sondern musste auch Niederlagen gegen in der Weltrangliste weit tiefer bewertete Chinesinnen einstecken. Diese stehen nur deshalb nicht weiter vorne, weil sie international kaum Einsätze erhalten.
Doch möglicherweise gehört die Zukunft auch einem anderen Wunderkind als Mima Ito und Miu Hirano. Zum Beispiel Miwa Harimoto. Die 10-jährige holte im Juni am China Junior & Cadet Open den Titel bei den Mini-Cadets. Dabei liess sie bis zu zwei Jahre ältere Gegnerinnen hinter sich. Erstaunen sollte dies nicht, ihr älterer Bruder ist Tomokazu Harimoto.

Weitere Artikel in dieser Sidespin-Ausgabe:
Rolf Thallinger übernimmt die Geschäftsführung von Swiss Table Tennis
Tischtennis-Theorie: Kleine Spiele im Tischtennis-Training