Vorstellung Very Bad Ping

Bannière FacebookVery Bad Ping: Der Tischtennissport als Comic

Mit dem September-Sidespin 2018 beginnt der Sidespin ein Pilotprojekt – in dieser und den nächsten vier Ausgaben wird « Very Bad Ping », ein Comic der Franzosen Baptiste Dussart (Badus) und Stéphane Larreur (Last) veröffentlicht. Zum Start der Serie stellen wir Ihnen die Köpfe hinter dem „Bande Dessinée“ vor.

 

Interview: Annina Häusli / Fotos: zvg

 

STT: Warum und wann habt ihr die Idee für Very Bad Ping gehabt?

Badus: Very Bad Ping knüpft an die Serie Vert et Revers an, die 1997 von Last und Lano  kreiert, 2 Jahre später aber wieder aufgegeben wurde. Ungefähr zehn Seiten dieser Serie wurden zwischen 1998 und 2000 im Journal de Mickey und in France Tennis de Table (Magazin des Französischen Verbands) veröffentlicht. Vor 2 Jahren begann alles von vorne, als ich im Internet nach Illustrationen suchte, die zu humoristischen Texten übers Tischtennis passen könnten. Diese schrieb ich für die Website meines Vereins. Seit meiner Kindheit bin ich begeistert von den Comics, die ich auch seit Jahren sammle. Als ich die Zeichnungen von Vert et Revers wieder sah, hat’s geklingelt oder besser gesagt „gepingelt“! Ich hatte sofort Lust, diesen Comic neu aufzuziehen! Deshalb schrieb ich im Stillen neue Szenarien. Im April 2016, am Samstag 16. April, um es genau zu sagen(!), also an der Französischen Meisterschaft in Brest, rief ich ganz frech Last vor der Halle an. Ich zitterte vor Angst, schlug ihm jedoch vor, das Comic-Projekt völlig neu aufzuziehen. Da wir beide aus Brest stammen, war rasch eine erste Verbindung hergestellt. Er sah sich meine Arbeit an, fand sie seriös und so ging es los!

Last: Das kann ich bestätigen. Welche Frechheit! (Lachen)

Festival Quai des bulles 2017 à Saint Malo

 

Wie lange braucht ihr, um eine Seite zu zeichnen? Was ist am kompliziertesten/schwierigsten?

Last: Ich begann, alles digital mit einem Grafiktablett zu zeichnen, zog es aber dann vor, wieder zum Stift zu greifen. Die Zeichnung ist so natürlicher. Ich musste mich aber wieder mit dem franko-belgischen Stil zurechtfinden.

Badus: Last ist zu bescheiden! Er ist ein wahrer Franquin [Autor von Gaston Lagaffe]! (Lachen) Auch ich musste bei den Szenarien einige Versuche machen, aber jetzt sind wir gut eingearbeitet. Alles funktioniert bestens. Ich schreibe ein erstes Szenario, das Last dann etwas ändert. Danach feile ich noch am Storyboard, an den Dialogen, usw. Es ist ein echtes szenaristisches Ping-Pong! Wenn das Storyboard steht, beginnt Last mit der Zeichnung.

Wir haben keine wirkliche Deadline zur Fertigstellung einer Seite. Das kann zwischen 2 und 3 Wochen dauern.

Last und Badus gleichzeitig: Am schwierigsten ist es eigentlich, genug freie Zeit zu finden, um gut voranzukommen.

 

Was ist euer Ziel, was wollt ihr mit dem Comic erreichen?

Last: Very Bad Ping ist eine humoristische Serie, die mit viel Witz Geschichten erzählt. Es geht um vier etwas verrückte Freunde, die ein ganz schön durchgeknalltes Team von „Malern des kleinen weissen Balls“ bilden. Sie interessieren sich aber eher für das Essen nach dem Spiel (und für das Bier, das sie dazu trinken), als für den Wettkampf.

Badus: Genau, auf dieser verrückten szenaristischen Grundlage und mit dem Zauberstift von Last möchten wir vor allem die Leute mit durchschlagenden Witzen zum Lachen bringen. Wir möchten, dass sich Jung und Alt sowie Hobbyspieler und Profis schieflachen! Und dass sich alle mit den Figuren identifizieren können. Deshalb spielen sie manchmal in ihrer Garage, in öffentlichen Parks aber auch in echten Tischtennishallen. Very Bad Ping ist für alle gedacht, an erster Stelle jedoch vermutlich für Comic-Liebhaber. Wir möchten das Tischtennis über diese Comics bei der breiten Leserschaft entwickeln. Letztendlich möchten wir vor allem, dass wir eines Tages ein Kind lächeln sehen, das unsere Seiten in einer Bibliothek oder bei einem Ladenregal liest!

Last: Zurzeit versuchen wir, bekannt zu werden. Wir haben eine Facebook-Seite erstellt, die wir regelmässig füttern. Wir nutzen die Gelegenheit, um uns bei unseren 700 treuen Abonnenten zu bedanken!

Badus: Endziel ist es, dass wir mit einem ersten Band – und später weiteren – veröffentlicht werden.

 

Was macht ihr beruflich?

Badus: Ich arbeite in einer Familienausgleichskasse in der Region Paris: ich berate Gemeinden, Verbände und Unternehmen bei der Einrichtung und Entwicklung sozialer Strukturen wie Kinderkrippen, Freizeitstrukturen, Sozialzentren, Wohnheime für junge Arbeiter…

Last: Ich bin Grafiker bei einer Kommunikationsagentur in Brest. Ich habe auch bereits etwas Comic-Erfahrung, weil ich einen ersten Comic veröffentlicht habe, bei dem es eben um die Welt der Grafik geht. Der Comic heisst „Stouf et Jean-Ouf“ und erschien im Verlag Dunod – Es geht dabei um assoziierte (und asoziale) Grafiker.

 

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