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Nenad BachITTF Parkinson’s WTTC

In New York fand die erste Ausgabe der Weltmeisterschaft für Menschen mit Parkinson statt. Eine faszinierende Initiative, die dank der Ergebnisse und der Meinung der Experten Sinn macht. Ein Schweizer Spieler, Brendan Morgan, hat daran teilgenommen.

 

Text: Luca Anthonioz / Foto: ITTF

 

Nenad Bach…. Dieser Name mag Musikliebhabern bekannt vorkommen. Der 1954 geborene amerikanisch-kroatische Künstler und Komponist hat sich neben Musikern wie Luciano Pavarotti und Bono & The Edge profiliert. Leider beeinträchtigt heute die Parkinson-Krankheit sein tägliches Leben. Allmählich ist er nicht mehr in der Lage, Gitarre zu spielen. Deshalb nimmt er eine Tätigkeit wieder auf, die er schon immer gerne praktiziert hat, das Tischtennis. Dank der regelmäßigen Ausübung (3 mal pro Woche) dieser Sportart hat Nenad Bach unglaubliche Fortschritte festgestellt. Letztere sind so groß, dass er wieder mit seiner Gitarre auf die Bühne gehen kann.

 

„Ich hörte auf, Gitarre zu spielen, nachdem bei mir die Parkinson-Krankheit diagnostiziert wurde. Dann begann ich Tischtennis zu spielen und fühlte mich 50% besser. Heute spiele ich auch wieder Gitarre. „Nenad Bach

 

Auf der Grundlage seiner Erfahrungen gründete er 2017 den Verein Ping Pong Parkinson und organisierte 2018 sein erstes Turnier. Mit der Unterstützung vieler Personen, wie z.B. Will Shortz, Redakteur von Kreuzworträtseln bei der New York Times und Inhaber des Westchester Table Tennis Club (Heimat des WTTC) und dank des positiven medizinischen Gutachtens, wächst die Begeisterung schnell.

 

„Physiologisch gesehen nimmt auf zellulärer Ebene das Dopamin, der wichtigste Neurotransmitter, der bei der Parkinson-Krankheit defizitär ist, mit zunehmender Bewegung zu. Die Ausübung einer neurologisch stimulierenden Aktivität, wie z.B. Tischtennis, hilft, neue dopaminproduzierende Neuronen und neue Kreisläufe zu schaffen, um verschiedene motorische und kognitive Funktionen, insbesondere auch der emotionalen, zu steuern. “ Dr. Art Dubow

 

Auch der Internationale Tischtennisverband (ITTF), der mehr Gesundheitsprogramme entwickeln möchte, wollte zu dieser Entwickung mit beitragen. So fanden vom 11. bis 13. Oktober 2019  die ersten Weltmeisterschaften in Pleasantville, New York, statt.

 

„Die Idee hinter dieser Meisterschaft ist, so vielen Menschen wie möglich auf der ganzen Welt zu helfen, weiterhin mit der Parkinson-Krankheit zu leben und glückliche und aktive Mitglieder der Gesellschaft zu sein. Wir fordern die Wissenschaftlwer auch auf, die gesundheitlichen Vorteile des Tischtennissports noch weiter zu untersuchen. „Nenad Bach

 

Kurz gesagt, eine schöne Geschichte, verbunden mit großem und sinnvollem Ehrgeiz.

 

Was den erwähnten Wettbewerb anbelangt, so nahmen 61 Spieler aus 12 verschiedenen Ländern, darunter 12 Frauen, daran teil. Die Frauen traten in einer einzigen Kategorie an, während die Männer je nach Stadium der Erkrankung in drei verschiedene Kategorien eingeteilt wurden. Der Schweizer Brendan Morgan schaffte es nicht, sich in seiner Gruppe in der Kategorie 2 zu behaupten. Allerdings konnte er in der Trostrunde einen Sieg feiern. Gemeinsam mit dem Japaner Katsumi Hosoya, trat er auch im Doppel an und erreichte das 1/8. Finale.

 

 

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