Czech Open: Podestplätze für Lowis Vogler, Ilvi Ulrich und das Team Patra/Ulrich

Beim Turnier European Youth Series in Tschechien gab es gleich drei Podestplatzierungen des Schweizer Sextetts in der U 13-Kategorie.

 

Text: Sebastian Lauener / Fotos: Pedro Pelz

 

Die erste Medaille erspielten sich Akhyata Patra und Ilvi Ulrich im Mannschaftswettbewerb. Die Schweizer Mädchen gingen leicht favorisiert in das Teamfinale gegen Tschechien 1. Bereits am Vortag gab es in Gruppenphase in der direkten Auseinandersetzung beider Teams einen sicheren, wenn auch hart umkämpften 3:0-Erfolg für das Duo Patra/Ulrich. Im Finale selbst agierten die Schweizerinnen dann etwas zu nervös: Beide machten teilweise ungewohnt leichte Fehler. Die Tschechinnen ihrerseits witterten ihre Chance und traten deutlich entschlossener auf als das Schweizer Duo. Dies hatte zur Folge, dass das Ergebnis des Vortages komplett drehte und man sich mit einem 0:3 auf Platz 2 wiederfand. „Da wir alle Mannschaftsspiele zuvor gewonnen hatten, wollten wir natürlich auch das Finale gewinnen. Schade, dass es dieses Mal nicht gereicht hat,“ so Ilvi Ulrich etwas enttäuscht nach dem Match. „Mit Platz 2 sind wir am Ende aber dann schon auch zufrieden“, fügte Akhyata Patra hinzu.

Ilvi Ulrich/Akhyata Patra

In den Einzeln derselben Kategorie erreichten gleich 4 Spieler*innen den Finaltag am Sonntag. Das Viertelfinale erreichten die Mädchen Akhyta Patra, Ilvi Ulrich, Enya Hu und überraschend bei den Knaben auch Lowis Vogler. Für ihn lief es zu Beginn des Turniers überhaupt nicht gut, so war die Spielweise des Luzerners zu passiv, zu abwartend und er verlor die ersten Einzel in den Mannschaftsspielen allesamt. Im Verlaufe des Turniers steigerte sich der Materialspieler und seine Bereitschaft, mehr in sein Angriff- und Blockspiel zu investieren, aktiver und aggressiver aufzutreten, zahlte sich aus. Mit einer guten Mischung aus Angriffs- und Abwehrspiel setzte er seine Gegner immer stärker unter Druck und erreichte somit völlig verdient die Runde der letzten Acht.

Im Viertelfinale konnte Akhyata Patra ihre deutsche Gegnerin Amelie Jia mit einer tischnahen Spielweise gut unter Zeitdruck setzen und zwei Sätze dominieren. Im dritten Satz kippte die Partie. Zu passiv und etwas unentschlossen nun die Spielweise der Neuhauserin. Die Partie glitt ihr aus der Hand und das Spiel ging mit einer 2:3-Niederlage an die Deutsche (Ergebnis: 11:7, 11:6, 9:11, 8:11, 5:11).

Enya Hu hatte es ebenfalls mit einer deutschen Gegnerin zu tun. Die junge Linkshänderin spielte ein insgesamt hervorragendes Turnier, schien aber nicht mehr ganz so frisch auf den Beinen zu sein wie die Tage zuvor, um dem druckvollen Spiel von Kira Aeberhard standzuhalten. Beim Stand von 0:2 Sätzen und 7:8 kam Enya Hu nach einer Auszeit nochmal zurück und holte sich mit grosser Kampfkraft den 3. Durchgang. Im 4. Satz lag sie dann zu schnell deutlich zurück, um das Spiel noch komplett für sich entscheiden zu können (Endstand: 7:11, 5:11, 11:8, 4:11).

Ilvi Ulrich machte es gegen die Österreicherin Sophia Pichler ebenfalls spannend. Nach einer 2:0-Satzführung spielte ihre Kontrahentin aggressiver, sodass am Ende im 5. Satz die Entscheidung fallen musste. Nach einem 4:7-Rückstand besann sich die angriffslustige Schweizerin wieder auf ihre Stärken. Mit aggressivem, kompromisslosem Angriffsspiel erkämpfte sie sich Punkt um Punkt, sodass am Ende ein 11:7-Sieg heraussprang (Resultat: 11:5, 14:12, 6:11, 7:11, 11:7).

Fast genauso spannend machte es Lowis Vogler dann bei den Knaben. In einem sehenswerten Match bezwang er den favorisierten Ukrainer Vladyslav Bidochko, in teilweise hart umkämpften Sätzen, mit 3:2 (11:9, 5:11, 12:10, 11:13, 11:4).

Somit hatten Ilvi Ulrich und Lowis Vogler einen Podestplatz bereits sicher. Im Halbfinale bekam es Ilvi Ulrich dann mit Kira Aeberhard zu tun. Wie Enya Hu zuvor unterlag sie mit 1:3. Die Punkte in den entscheidenden Phasen im zweiten und vierten Satz sind Ilvi Ulrich hier leider nicht gelungen, sodass am Ende ein 5:11, 9:11, 11:6, 9:11 und somit Platz 3 zu Buche stand.

Lowis Vogler machte es besser: Der Luzerner setzte sich glatt mit 3:0 gegen Ondrej Moravek aus Tschechien durch gegen den er im Teamduell noch verloren hatte. Im anschliessenden Finale bot er dem Turnierfavoriten Lenard Szabo aus Ungarn eine grossen Kampf. Trotz zahlreicher sehr guter Ballwechsel war die Durchschlagskraft des Magyaren am Ende doch zu gross. Das Endresultat lautete 5:11, 8:11, 12:10 und 9:11.

Für uns war das insgesamt ein sehr erfolgreiches Turnier. Charlie Hurtado hat das gespielt, was man von ihm erwarten durfte, und einige Spiele gewonnen. Unsere jungen Spielerinnen Enya Hu und Michelle Wu haben es beide sehr gut gemacht und viele Siege eingefahren. Im Team haben sie sogar die zwei besten Deutschen Spielerinnen geschlagen“, bilanzierte STT-Trainer Yannick Charmot.

Coach Pedro Pelz fügt hinzu: „Ilvi Ulrich hatte nach der Gruppenphase im Team und Einzel (U13+U15) eine makellose 13:0-Bilanz. Sie hat zeitweise gezeigt, was sie für spielerische Möglichkeiten hat, jedoch schöpft sie ihr Potential noch nicht immer ganz aus. Akhyata Patra blieb etwas unter ihren Möglichketen; sie muss weiter an ihrem Aktiv- und tischnahem Spiel arbeiten und das in den Wettkampf übertragen, wenn sie weiter oben mitspielen möchte. Die Entwicklung von Lowis Vogler während des Turniers war bemerkenswert. Wenn er bereit ist, sein Angriffsspiel weiterzuentwickeln und das dann auch im Wettkampf umsetzen kann, wird er künftig konstant gute Leistungen abrufen können.

Ergebnisse und weitere Infos: ETTU Czech Open

Hinten: Pedro Pelz, Akhyata Patra (Neuhausen), Lowis Vogler (Rapid Luzern), Charlie Hurtado (ZZ-Lancy), Yannick Charmot. Vorne: Ilvi Ulrich (Rapperswil-Jona), Michelle Wu (Zürich-Affoltern), Enya Hu (Rio-Star Muttenz)