Die LIEBHERR Tischtennis-Europameisterschaften 2024 fanden vom 15. bis 20. Oktober in Linz, Österreich, statt. Die Schweizer Delegation, bestehend aus Rachel Moret, Elias Hardmeier, Barish Moullet und Cédric Tchanz, bewies Kampfgeist: Die Mehrheit schaffte es, die Gruppenphase zu überstehen und die Vorrunde zu erreichen. Das Wettbewerbsniveau unter den Besten Europas war extrem hoch.
Text: Raouf Morsi / Fotos: ETTU & privat
Herreneinzel: Starke Konkurrenz
Barish Moullet und Elias Hardmeier schafften es, die Gruppenphase zu überstehen, und wurden jeweils Gruppenzweiter. Mit einem Sieg und einer Niederlage war es die Satzdifferenz, die ihnen das Weiterkommen ermöglichte. Allerdings konnten sie ihren Weg nicht über die Vorrunden hinaus fortsetzen.
Barish Moullet schied gegen den fünffachen belgischen Meister Cedric Nuytinck mit 1:3 (11-9, 1-11, 4-11, 6-11) aus, nachdem er zu Beginn noch gut ins Spiel gekommen war. Elias Hardmeier verlor knapp gegen den Slowaken Lubomir Pistej, Spieler, der vormals bereits in der Top 50 der Welt war. Nach einem intensiven und umkämpften Fünf-Satz-Spiel (12-10, 11-13, 6-11, 11-6, 9-11) schrammte Hardmeier äusserst knapp am Weiterkommen vorbei.
Cédric Tchanz, der in eine starke Gruppe mit u.a. Lubomir Jancarik (116. der Weltrangliste) gesetzt wurde, hatte einen schwierigen Verlauf. Trotz einer guten Leistung in seinem zweiten Spiel gegen den Niederländer Milo de Boer verlor er knapp mit 2-3 (6-11, 10-12, 11-9, 11-9, 9-11) und verpasste damit den Sieg ebenfalls nur knapp.
Dameneinzel: Rachel Moret im Rampenlicht
Rachel Moret hat ihrerseits eine sehr gute Leistung bei diesen Europameisterschaften erbracht. Die Waadtländerin dominierte die Gruppenphase und belegte den ersten Platz, ohne einen einzigen Satz abzugeben. Ebenso beeindruckend war ihr Einzug in die Endrunde: Mit einem aggressiven und kontrollierten Spiel eliminierte sie die Ukrainerin Margaryta Pesotska (Rang 88) und gewann mit 4:1 (11-8, 15-13, 11-7, 9-11, 11-5).
Leider erwies sich der Vormarsch in das Sechzehntelfinale als kaum mögliches Unterfangen: Gegen Fu Yu aus Portugal, eine erfahrene Spielerin, die auf Platz 66 der Weltrangliste steht, verlor Rachel Moret mit 0-4 (6-11, 3-11, 2-11, 7-11), da die Portugiesin ihr offensives Penholderspiel zumeist durchsetzen konnte.
Doppel: Unterschiedliche Verläufe für die Schweizer Paare
Bei den Herrendoppeln war für Cédric Tchanz, der mit dem Dänen Thor Christensen zusammenspielte, sowie für das Schweizer Duo Elias Hardmeier und Barish Moullet leider schon nach dem ersten Spiel in der Qualifikationstabelle Schluss. Gegen eine hochkarätige Opposition fanden sie keine Lösung, um diese erste Hürde zu nehmen.
Rachel Moret, die mit der Italienerin Gaia Monfardini spielte, legte dagegen einen bemerkenswerten Lauf hin. Die Paarung stiess bis in das Achtelfinale vor und unterlag dort einem gefürchteten Paar, bestehend aus der Spanierin Maria Xiao und der Rumänin Adina Diaconu, mit 0:3 (6-11, 6-11 1-11). Dieses Duo stellte viele Herausforderungen, doch Moret und Monfardini können stolz auf ihre solide Leistung in diesem anspruchsvollen Tableau sein.
Im gemischten Doppel trat Elias Hardmeier mit der Holländerin Shuosan Men an, mit der sie einen 3-0 (11-6, 11-4, 11-6) Auftaktsieg gegen ein schottisches Paar erzielten, sich aber in der zweiten Runde des Qualifikationstableaus einem slowakischen Paar mit 0-3 (11-13, 5-11, 4-11) geschlagen geben mussten.
Etwas erfolgreicher waren Barish Moullet und Rachel Moret: Das Westschweizer Paar profitierte zunächst von einem Freilos in der ersten Runde, bevor sie sich mit einem eindrücklichen 3-0 (12-10, 11-4, 11-8) Sieg gegen ein österreichisches Duo einen Platz im Hauptfeld sicherten. Einmal im Hauptfeld, trafen sie auf das kroatische Paar Ivor Ban und Hana Arapovic, die dreifache kroatische Meisterin und U21-Europameisterin. Trotz eines beeindruckenden Comebacks nach dem Verlust der ersten beiden Sätze mussten sich Moullet und Moret nach einem äusserst umkämpften Spiel schliesslich mit 2:3 (1-11, 5-11, 15-13, 11-9, 7-11) geschlagen geben.