Fanny Doutaz und Enya Hu gewannen jeweils eine Bronzemedaille im Einzel und unterstrichen damit die Präsenz der Schweiz in der internationalen Elite.
Text: Raouf Morsi / Fotos: WTT & Privat
Fanny Doutaz beeindruckt im U19-Einzel.
Fanny Doutaz glänzte in der U19-Kategorie und holte sich einen Sieg nach dem anderen gegen hochkarätige Gegnerinnen. Bereits in der Gruppenphase spielte sie gross auf, belegte souverän den ersten Platz in ihrer Gruppe und qualifizierte sich so für das Hauptfeld. In ihrem ersten K.o.-Spiel setzte sie sich gegen die Französin Malichanh Bonneterre durch und gewann das Duell mit 3:1 (11-7, 11-8, 6-11, 11-9).
Im Achtelfinal traf Fanny Doutaz auf die als Nummer 3 gesetzte Kasachin Sarvinoz. In einem Spiel, in dem sie mehrheitlich das Tempo vorgab und ihre Gegnerin dominierte, gewann sie mit 3-1 (11-6, 11-7, 9-11, 13-11). Im Viertelfinale setzte die Genferin dann ihren Siegeszug in einem spannenden Match gegen die Spanierin Silvia Coll fort. Trotz einer Aufholjagd der Spanierin behielt Doutaz die Nerven und schnappte sich schliesslich den Sieg mit 3:2 (12-10, 11-8, 4-11, 7-11, 11-7).
Eine zu hohe Stufe im Halbfinale
Im Halbfinale traf Fanny Doutaz auf die an Nummer 1 gesetzte Französin Leana Hochart, die in der Weltrangliste des Nachwuchs auf Platz 16 geführt wird. Diese unangenehme Gegnerin machte der Schweizerin schliesslich einen Strich durch die Rechnung und gewann mit 0:3 (10-12, 8-11, 7-11). Trotz dieser Niederlage reist Fanny Doutaz mit einer wohlverdienten Bronzemedaille aus Italien ab.
Enya Hu glänzt im U13 trotz eines intensiven Halbfinales.
Im U13-Einzel dominierte Enya Hu den Wettbewerb von Anfang bis Ende und gewann alle ihre Spiele von der Gruppenphase bis zum Viertelfinale mit einer bemerkenswerten Konstanz mit 3:0. Im Halbfinale gegen die Spanierin Eloisa Barreda wurde der Druck jedoch langsam spürbar. Trotz eines soliden Starts machte die junge Spielerin einige ungewohnte Fehler, sodass Barreda sich knapp mit 2:3 (13-11, 6-11, 12-10, 8-11, 7-11) durchsetzen konnte. Diese Niederlage ändert jedoch nichts an ihrem beeindruckenden Lauf, der auch ihr eine Bronzemedaille einbrachte.
Bilanz des Trainers Yannick Charmot
Der Trainer dieser kleinen Delegation, Yannick Charmot, lobte die Fortschritte seiner Spielerinnen, insbesondere im mentalen und strategischen Bereich. Bei Enya Hu stellte er deutliche Fortschritte in Bezug auf die emotionale Stabilität fest, ein Aspekt, der zuvor in angespannten Momenten gefehlt hatte:
„Enya hat sich emotional wirklich weiterentwickelt. Sie ist in schwierigen Situationen viel ruhiger als früher, was es ihr ermöglicht, ihr technisches Niveau besser zu halten. Bis zum Viertelfinale war sie sehr solide. Im Halbfinale stieg der Druck und sie spürte ein wenig Nervosität, was zu einigen ungewohnten Fehlern im Spielaufbau führte. Sie muss sich noch daran gewöhnen, mit diesen Schlüsselmomenten umzugehen, aber sie hat eindeutig das Niveau, um auch diese Spiele zu gewinnen.“
Was Fanny Doutaz betrifft, so hebt der Trainer ihren taktischen Ansatz und ihre Fähigkeit hervor, ein Spiel durchzusetzen, das eher auf Rotation als auf Geschwindigkeit ausgerichtet ist, eine wirksame Wahl gegen Gegnerinnen mit traditionelleren Stilen:
„Fanny hat einen sehr guten Wettkampf absolviert. Sie hat einige enge Spiele bestritten, konnte sich aber durchsetzen und ihren eigenen Rhythmus durchsetzen. Sie spielt kein klassisches Damentischtennis mit schnellen Ballwechseln. Stattdessen setzt sie auf langsame Starts, aber mit viel Rotation, was ihre Gegnerinnen sehr verunsichert. Nur wenige schaffen es, diese Bälle zurückzuspielen, ohne Fehler zu machen oder ihr günstige Gelegenheiten zu bieten. Ihre Leistung gegen Coll, die Spanierin, die sie noch nie geschlagen hatte, war dank des Spins, den sie in ihre Eröffnungen legen konnte, aussergewöhnlich gut.“
Der Wettkampf in Lignano wird mit der männlichen Delegation fortgesetzt. Verfolgen Sie die Ergebnisse direkt auf unseren sozialen Netzwerken.