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Team-WM in Tokio: Sportpolitische Entscheide

Team-WM in Tokio: Sportpolitische Entscheide
WM-Teilnehmerzahl wird reduziert, gemischte Doppel und ein neuer ITTF-Präsident ab September

(DTTB/ITTF/TN) Am Rande der Weltmeisterschaft in Tokio sind wichtige Entscheidungen zur Zukunft der Weltmeisterschaften getroffen worden.

Nur noch 96 Herren- und 96 Damen-Teams können ab 2016 in Kuala Lumpur (Malaysia) an Team-Weltmeisterschaften teilnehmen, darunter die besten 48 der jeweils vorangegangenen WM. Für die weiteren Mannschaften gelten zudem die Resultate an den kontinentalen Meisterschaften als Qualifikationskriterium.

 

Als Teilnehmer an Individual-Weltmeisterschaften sind ab dem kommenden Jahr noch drei Spieler pro Nation und Geschlecht in der Grundquote. Hat eine Nation eine/n SpielerIn unter den Top 100 in der Weltrangliste, gibt es einen weiteren Platz. Für einen zusätzliche/n SpielerIn in den Top 20, gibt es einen fünften Mann bzw. eine Frau. Je einen weiteren Platz gibt es für den Gastgeber, China darf somit an der WM in Suzhou 2015 somit mit sechs Herren und sechs Damen starten.

 

Holen in Zukunft China und Deutschland zusammen Gold?
Zudem sind bereits in Suzhou gemischtnationale Doppel möglich. Das heisst, Mixed und Doppel dürfen aus Aktiven verschiedener Nationen gebildet werden. Dies war ein gemeinsamer Antrag des chinesischen Verbandes und der Athletenkommission. Die Weltmeisterschaften sollen damit für das Publikum attraktiver werden. Solche Kombinationen hatten bereit in der World Tour großen Anklang gefunden. Bei den China Open 2013 etwa hatten Timo Boll und Ma Long das Turnier im Finale gegen Dimitrij Ovtcharov/Yan An gewonnen.

 

Nach 15 Jahren tritt der ITTF-Präsident im Herbst ab
In Tokio wurde auch bekannt, dass Adham Sharara, ITTF-Präsident seit 1999, sein Amt am 1. September niederlegen wird. Laut ITTF-Satzung übernimmt die Schlüsselposition im Weltverband dann bis zu den nächsten regulären Wahlen 2017 sein Stellvertreter. Dies ist Thomas Weikert, aktueller Präsident des deutschen Tischtennisbundes. Der Kanadier Sharara wird sich aber nicht völlig zurückziehen, sondern die neu geschaffene Position als AGM-Vorsitzender bekleiden (AGM=Vollversammlung aller Mitgliedsnationen).

Mit insgesamt 220 Mitgliedern ist der ITTF nach dem Volleyballverband der zweitgrösste Sportverband der Welt.

 

Unsichere Zukunft der EM
Das Format der Europameisterschaften ab 2015 bleibt weiter offen. Auf dem außerordentlichen Kongress der ETTU gelang der angestrebte Durchbruch nicht. Bis Mitte des Monats können die nationalen Verbände nun Stellung zu verschiedenen Modellen nehmen, damit der Kongress bei der Mannschafts-EM im September in Lissabon über eine Beschlussvorlage abstimmen kann. In der jüngeren Vergangenheit hatte die ETTU Format und Rhythmus der EM-Turniere mehrfach verändert. Vor allem aufgrund schlechter Vermarktungschancen fanden sich zuletzt kaum noch Interessenten für eine EM-Ausrichtung.