STT-Präsidiumswahlen am 26. September 2015

Nicolas Imhof

Ohne die Vereine und RVs kann sich das Schweizerische Tischtennis nicht weiterentwickeln!

 

Informationen des Präsidentschaftskandidaten Nicolas Imhof an die Clubs :

 

Wie Sie auf der Homepage von Swiss Table Tennis erfahren konnten, kandidiere ich bei den Wahlen vom 26. September 2015 für das Amt als Präsident unseres Verbands. Mit 50 Jahren und als (bescheidener) Spieler des CTT Vevey seit 30 Jahren habe ich das Glück, seit 2011 als Präsident des Organisationskomitees vom Swiss Table Tennis Open Lausanne zu amten. Seit 2004 bin ich ausserdem Leiter des Sportamts des Kantons Waadt. In den wenigen Monaten, die ich im Zentralvorstands-Ausschuss (ZVA) als STT-Vize-Präsident verbrachte, konnte ich mich überzeugen, dass es mit mehreren Massnahmen möglich wäre, die Funktionsweise und die Resultate von STT zu verbessern, um unseren Sport in der Schweiz weiterzuentwickeln und zu fördern.

 

Die Lage scheint mir sehr kompliziert, aber wenn ich den Eindruck hätte, dass nichts unternommen werden kann, würde ich nicht kandidieren. Im Grossen und Ganzen funktioniert unser Verband heute. Zwar nicht optimal, aber auch nicht katastrophenmässig. Dies bezeugen die (knapp) ausgeglichene Jahresrechnung und der normale Verlauf der verschiedenen Meisterschaften und Wettkämpfe. Andererseits:

– finden wir nicht genügend finanzielle Mittel, um unsere Aktivitäten weiterzuentwickeln und der Geschäftsstelle zu ermöglichen, ihre Arbeit in Ruhe zu erledigen;

-ging die Anzahl der lizenzierten Mitglieder in wenigen Jahrzehnten von 8’000 auf 5’600 zurück, was für den Verband zu einem Einnahmenrückgang von fast CHF 300’000.- pro Jahr führte (-25% des Jahresbudgets!);

– beschweren sich die Vereine über STT und die Regionalverbände (RV), beschweren sich die RV über STT und beschwert sich STT über die RV. Eine solche Situation ist kaum förderlich für die gemeinsame Arbeit und die Resultate.

Die STT-RV müssen besser integriert, erhört und verantwortungsbewusster gemacht werden

 

Ich persönlich bin überzeugt, dass für eine Verbesserung der Lage an erster Stelle eine gute Zusammenarbeit zwischen STT, den Vereinen und den RV nötig ist. Letztere müssen auch besser bei strategischen Entscheidungen über Rahmenaktionen integriert werden. Gegenüber den Vereinen müssen sich die RV auch vermehrt engagieren, um verschiedene Aktionen zu implementieren, die gemeinsam auf nationaler Ebene beschlossen wurden. Ohne bessere Zusammenarbeit zwischen dem ZVA und den RV, um die Vereine zu betreuen, unterstützen und motivieren, werden wir auch weiterhin unsere verschiedenen Meisterschaften durchführen, aber auch weiterhin Mitglieder und somit finanzielle Mittel verlieren. Einen Verband zu führen ist wie Fahrradfahren: wenn man nicht vorankommt, fällt man hin.

 

Der Breitensport hat Priorität

 

Meine Ideen möchte ich deshalb folgendermassen umsetzen:

a) Da die Zusammenarbeit ZVA/RV den Eckpfeiler bildet, gerade in Bezug auf die Entwicklung des Breitensports, möchte ich eine Nationale Breitensport-Kommission gründen, in der jeder RV einen oder zwei Vertreter hat. Diese Kommission könnte vorerst zwei Sitzungen pro Jahr abhalten. Aufgabe dieser Kommission wäre es namentlich, die prioritär auf Bundesebene einzuführenden Programme festzulegen und die RV danach zu beauftragen, diese Programme ihren Vereinen zu übermitteln und sie bei der Einführung zu unterstützen. Folgende Aktionen wären besonders vorstellbar :

– Tischtennis in allen Kantonen und allen Gemeinden, wo dies möglich ist und einen echten Mehrwert bringt, in den freiwilligen Schulsport einführen, wobei die geltenden Bestimmungen in jedem Kanton abzuklären sind (diese sind überall anders); einzig im Kanton Waadt nehmen jährlich 20’000 Kinder an den Aktivitäten des freiwilligen Schulsports teil, was ein sehr grosses Potenzial für die Förderung und die Rekrutierung darstellt;

– Pro RV einen Verantwortlichen Jugend+Sport ernennen. Die Rolle dieser Person wäre nicht sehr belastend: prüfen, in welchen genügend grossen Tischtennisvereinen es kein J+S-Angebot gibt und sie über diese Möglichkeit informieren, mit der sie die Trainingsbetreuung verbessern und Subventionen vom Bund erhalten können;

– Die Bemühungen jedes RV und jedes Vereins verstärken und systematisieren, um die Teilnahme am Gubler School Trophy, an der Swiss Junior Challenge und am Schweizerischen Schulsporttag zu erhöhen; es reicht nicht, eine E-Mail zu senden und im Internet ein Inserat zu veröffentlichen;

– Gemeinsame Überlegung, wie unser Sport besser zu präsentieren ist, wie wir unsere Mitglieder behalten können, Austausch von «Good Practice» zwischen den Vereinen, um zu verhindern, dass jeder Verein für sich das Rad neu erfindet (gewisse Vereine arbeiten gut und haben gute Ideen, die man «exportieren» könnte);

– Den nicht lizenzierten Mitgliedern der Vereine den STT-Mitgliederstatus erteilen – wie dies in zahlreichen anderen Sportverbänden der Schweiz der Fall ist. Dies würde unsere Aktion glaubwürdiger machen und könnte sich finanziell günstig gegenüber Swiss Olympic als potenzielle Sponsoren auswirken. Diese Massnahme würde in Übereinstimmung mit den RV und – durch diese – den Vereinen eingeführt.

 

Am wichtigsten ist es, dass wir eine gemeinsame allgemeine Politik haben, und dabei jedem Verein je nach lokalen Möglichkeiten und Verpflichtungen einen grossen Handlungsspielraum einräumen. Dies setzt auch voraus, dass die RV schweizweit gut strukturiert sind und sie über die wenigen nötigen Mitglieder (3 oder 4) verfügen, um die notwendige Informations- und Koordinationsarbeit ausführen zu können.

 

b) Finanzen: Ich habe den Eindruck, dass die Erhöhungsmarge bei den Lizenzkosten zur Finanzierung von STT stark begrenzt ist. Die heutigen Einnahmen müssen jedoch unbedingt langfristig gesichert werden. Ausserdem muss das Sponsoring entwickelt werden. Bei diesem handelt es sich um einen echten Beruf. Es ist heute nicht mehr möglich, sich als Amateur darum zu kümmern. Entweder ein Tischtennisspieler, der sich in diesem Bereich auskennt, wird Mitglied des ZVA, oder es muss ein Unternehmen gefunden werden, das für uns Sponsoren sucht, auch wenn man diesem Unternehmen dann 20 oder 25% als Kommission bezahlen muss. 75% von CHF 50’000.- ist besser als 100% von gar nichts. Gleichzeitig müssen unsere Budgets und Jahresrechnungen für die Mitglieder unserer Delegiertenversammlung (DV) verständlicher gestaltet werden: das von Swiss Olympic auferlegte System mit dem Kontenrahmen ist wirklich schwer verständlich.

 

c) Leistungssport: es war unerlässlich, ein Konzept zu schaffen und anzunehmen. An erster Stelle müssen wir unseren talentiertesten Nachwuchsspielern Perspektiven geben. Dann ist es eine Forderung von Swiss Olympic, damit wir auch weiterhin finanziell unterstützt werden. Breitensport und Leistungssport ergänzen sich ausserdem: unsere besten Spieler können den Jungen Lust machen, mit dem Tischtennis zu beginnen. Ihr Erfolg kann unsere jungen Lizenzierten vor allem dazu motivieren, in unserem Sport durchzuhalten. Vielleicht muss unser Konzept etwas angepasst werden, jedenfalls muss es aber besser kommuniziert und verstanden werden und seine Finanzierung muss besser erklärt werden.

Helfen Sie mit, die Schlüsselpersonen zu finden

 

Dies sind einige meiner Absichten. Ich habe viele andere aufgelistet, die ich zu gegebener Zeit vorlegen werde, namentlich was die Funktionsweise unserer Organe und die Kommunikation/das Marketing anbelangt. Ich möchte namentlich einen regelmässigen Dialog mit allen Vereinen einführen, um sie zu erhören und sie über unsere Projekte zu informieren – sei dies in schriftlicher Form oder an einer jährlichen Sitzung. Diese Absichten sind jedoch nur sinnvoll, wenn ich mich auf bestimmte Schlüsselpersonen abstützen kann:

1) Kompetente und motivierte ZVA-Mitglieder. Ab September 2015 sind einige Stellen neu zu besetzen. Die Stellen als Chef Breitensport und als Chef Finanzen scheinen mir am strategisch wichtigsten. Wenn niemand für diese Stellen kandidiert, kann ich nichts machen.

2) Engagierte RV-Präsidenten, die zur Zusammenarbeit bereit sind. Sie werden zu Rat gezogen, integriert und ihr Verantwortungsbewusstsein wird gefördert. Meiner Meinung nach sind die RV-Präsidenten die zentralen Personen: sie legen den strategischen Rahmen von STT fest und wählen namentlich Massnahmen zugunsten des Breitensports. Sie werden dann auch beauftragt, die Vereine dazu zu bewegen, diese Massnahmen anzuwenden. Ohne sie und ihren Vorstand wird nichts Effizientes möglich sein.

Dies sind also die Bedingungen, zu welchen ich kandidiere. Natürlich bin ich gerne bereit, mit Ihnen und mit den anderen möglichen STT-Präsidenten-Kandidaten darüber zu sprechen.

Persönlich gibt es für mich dabei nichts zu gewinnen. Als STT-Präsident würde ich weder reich, berühmt noch beliebt. Ich bin bereit, etwas von meiner Zeit und meiner Energie dafür zu geben. Wenn ich jedoch kein Team bilden kann oder wenn ich feststelle, dass die Regionalverbände keine Personen finden, mit denen eine konstruktive und effiziente Zusammenarbeit möglich ist, bin ich aber auch bereit, auf das Amt zu verzichten.

Entweder wir gewinnen als Team oder wir gewinnen nicht.

 

In diesem Zusammenhang ist jeder Verein äusserst wichtig: Die Rekrutierung und Aufnahme neuer Mitglieder finden auf Vereinsebene statt. Dort werden auch die lokalen Aktionen zur Förderung des Tischtennis und die Massnahmen zur Dynamisierung des Vereinslebens eingeführt und die Spieler dazu ermutigt, ihr Engagement fortzusetzen.

Ich habe es bereits erwähnt: ohne Weiterentwicklung des Breitensports gibt es keine dynamischen regionalen Meisterschaften und somit keine ausreichende Basis, um den Leistungssport zu entwickeln. Demzufolge werden auch nicht genügend Beiträge eingenommen, um die Aktivitäten des Verbands zu finanzieren und unseren Sport zu fördern.

 

Der Breitensport bildet den Grundstein der Pyramide und der Breitensport findet in den Vereinen statt!!

 

Ich hoffe, auf Ihre Unterstützung zählen zu können, um die Ausübung des Tischtennis in der Schweiz zu entwickeln. Ich hoffe auch, dass Sie sich fragen, ob es in Ihrem Verein, in Ihrem Bekanntenkreis jemanden gibt, der über die nötigen Kompetenzen verfügt, um dem ZVA oder dem Vorstand Ihres RV beizutreten.

 

Ich danke Ihnen bestens für Ihre Aufmerksamkeit und stehe Ihnen bei allfälligen Fragen gerne zur Verfügung (nicolas.imhof # swisstabletennis.ch).

Mit freundlichen und sportlichen Grüssen

 

Nicolas Imhof
Vize-Präsident STT
Vevey