Erwartete Schweizer Niederlagen gegen die Gruppen-Favoriten

Schweiz PL G 13.12.16 internet 43
Gaël Vendé

Erwartete Schweizer Niederlagen gegen die Gruppen-Favoriten

Die Schweizer Tischtennis-Nationalteams verloren in der EM-Qualifikation erwartungsgemäss auch ihre Heimspiele gegen die übermächtigen Gruppenfavoriten.

 

In Magglingen waren die Männer gegen Deutschland ebenso chancenlos wie die Frauen gegen Polen. Dennoch waren die Matches keinesfalls einseitig – die Schweizer gaben alles.

 

Text: Annina Häusli/sda / Foto: René Zwald

 

Nach dem Exploit von Céline Reust gegen die Spanierin Sara Ramirez im letzten Heimspiel Ende November machten sich einige wieder Hoffnung auf einen neuerlichen Sieg gegen einen der höherklassierten Gegner. Doch die grossen Favoriten Deutschland und Polen liessen sich nicht überraschen und gewannen jeweils souverän mit 3:0 Siegen gegen die nicht in Topbesetzung angetretenen Schweizer Nationalteams. Mit Rachel Moret (rekonvaleszent) sowie Lionel Weber (verletzt) und Elia Schmid (Nati-Rücktritt) fehlten die in den letzten Jahren klar stärksten Kräfte. Sie wurden durch noch im Juniorenalter stehende Nachwuchstalente ersetzt.

 

Schweizer kämpften um jeden Punkt

 

Einzig der Ostschweizerin Rahel Aschwanden und der Zürcherin Céline Reust, die beide in Frankreich spielen, gelang wenigstens ein Satzgewinn. Aschwanden konnte dank Beinschiene wieder voll mitspielen, vor drei Wochen musste sie noch w.o geben. Die Ostschweizerin stand im vierten Satz kurz vor dem Satzausgleich, konnte jedoch keinen ihrer vier Satzbälle nutzen. Gegnerin Katarzyna Grzybowska (WR 71) zeigte sich unbarmherzig und nutzte ihrerseits den ersten Matchball zum 10:12. Céline Reust musste in ihrem Match gegen die vierfache Paralympics-Goldmedalliengewinnerin Natalia Partyka (WR 84) zuerst untendurch: Die ersten 15 Punkte der Partie gingen an die Polin, bevor Céline besser ins Spiel kam. Nachdem sie den dritten Satz sogar für sich entscheiden konnte, keimte Hoffnung auf eine neuerliche Überraschung auf, die Partyka mit einem starken vierten Satz rasch zunichtemachte. Die Genfer Debütantin Mireille Kroon dagegen blieb ebenso ohne etwas Zählbares wie die drei Schweizer Männer. Kroon hielt jeweils gut mit Klaudia Kusinska (WR 153) mit, am Ende reichte es jedoch nicht ganz. Elitekader-Neuling Gaël Vendé, der sich vor dem Spiel gewünscht hatte, gegen Ricardo Walther (WR 62) antreten zu dürfen, war dicht an einem Satzgewinn gegen Benedikt Duda (WR 43) dran. Nach einer 7:1-Führung verlor er den zweiten Satz jedoch noch mit 11:13. Lars Posch hielt im dritten Spiel gut mit Kilian Ort (WR 198) mit, die entscheidenden Punkte gewann aber noch der Deutsche.

 

Nationaltrainer Samir Mulabdic ist den Umständen entsprechend zufrieden: «Unsere Spieler haben gut gespielt, gegen die stärkeren Gegner lag einfach nicht mehr drin.» Trotz, oder gerade wegen den Klassenunterschieden zwischen den Kontrahenten, feuerten die wiederum zahlreich erschienen Zuschauer – etwa 120 an der Zahl – die Schweizer Spieler zwischen den Ballwechseln an und liessen sich auch zu Fangesängen hinreissen.

 

Resultate und Tabelle

 

4. Runde. Männer. Gruppe B:

 

Schweiz – Deutschland 0:3

Nicolas Champod (UGS-Chênois) u. Ricardo Walther 0:3 (6:11, 6:11, 3:11)

Gaël Vendé (Lancy) u. Benedikt Duda 0:3 (4:11, 11:13, 5:11)

Lars Posch (Wädenswil) u. Kilian Ort 0:3 (7:11, 8:11, 5:11)

 

Rangliste: 1. Deutschland 3/6 (9:0). 2. Serbien 2/2 (3:3). 3. Schweiz 3/0 (0:9)

 

4. Runde. Frauen. Gruppe E:

 

Schweiz – Polen 0:3

Rahel Aschwanden (Schiltigheim/FRA) u. Katarzyna Grzybowska 1:3 (8:11, 11:8, 4:11, 10:12)

Céline Reust (Nîmes/FRA) u. Natalia Partyka 1:3 (0:11, 4:11, 11:8, 2:11)

Mireille Kroon (Lancy) u. Klaudia Kusinska 0:3 (8:11, 6:11, 9:11)

 

Rangliste: 1. Polen 3/6 (9:1). 2. Spanien 2/2 (4:4). 3. Schweiz 3/0 (1:9)