Bilanz Europe Top 16 2018

aa Halle Sponsoren Div Top16 18 59«Gewisse Spieler haben uns gesagt, dass sie noch nie eine so gute Organisation gesehen haben»

Mit Timo Boll und Bernadette Szocs hat das Top 16 in Montreux einen alten und einen neuen Champion. Für Boll war es bereits der sechste Gewinn des Top 16 in seiner Karriere, für Szocs der erste. Das OK, Lionel Weber und Rachel Moret ziehen Bilanz.

Text: Annina Häusli / Fotos: René Zwald

 

Aus sportlicher Sicht war das Top 16 für diese beiden Athleten also ein voller Erfolg. Für unsere Schweizer Wildcards, Lionel Weber und Rachel Moret, war, leider erwartungsgemäss, bereits in der ersten Runde Schluss. Lionel Weber verlor gegen Dima Ovtcharov ohne Satzgewinn (9:11, 9:11, 8:11, 5:11), Rachel Moret gelang mit dem Satzgewinn gegen die an Nummer zwei gesetzte Österreicherin Sofia Polcanova ein Achtungserfolg (6:11, 4:11, 8:11, 12:10, 6:11).

 

Schwieriges Los für Lionel Weber

 

Dabei hatte vor allem Lionel Weber zuerst noch mit seinem harten Los zu kämpfen. «Natürlich hätte ich mir einen anderen Gegner gewünscht», gibt der Basler nach dem Turnier zu. «Doch ich versuchte die Auslosung dann positiv zu sehen, immerhin kann ich nun als wohl einziger Schweizer von mir behaupten, einmal gegen die aktuelle Weltnummer 1 gespielt zu haben.»

 

Er habe sich dann so gut wie möglich auf das Spiel gegen Dima vorbereitet. Vom Matchverlauf war er dann auch selbst etwas überrascht: «Dass ich so gut mithalten würde, hätte ich nicht gedacht.» Vor allem im Aufschlag-Rückschlagspiel habe er mehr Probleme erwartet. «Im offenen Spiel dann war es aber sehr schwierig, weil Dima die Bälle mit extrem viel Qualität spielen kann», analysiert Lionel sein Spiel weiter. «Ab dem dritten Satz hat sich Dima dann steigern können, aggressiver gespielt und auch weniger Probleme mit seinem Service gehabt», so Lionel.

 

Weber lobt das Publikum und das Organisationskomitee: «Das Publikum war unglaublich, es hat Spass gemacht, vor so einem Publikum zu spielen, das hat mich richtig gepusht.» Und auch die Organisation sei super gewesen, so gut sei er noch nie an einem Turnier betreut worden, meint der Basler.

 

Satzgewinn für Rachel Moret

 

Rachel Moret zeigte sich mit ihrem Los, der Österreicherin Sofia Polcanova (WR 20), zufrieden. «Es wäre gegen jede Spielerin schwierig geworden, und gegen Polcanova habe ich noch nie gespielt». So habe sie in den ersten zwei Sätzen nicht wirklich ins Spiel gefunden, «Ich hatte Mühe, mein Spiel durchzuziehen», so Moret. Doch je länger der Match dauerte, desto besser habe sie sich gefühlt und auch gespielt. Mit ihrem Satzgewinn ist sie deshalb zufrieden.

 

Wie Lionel, ist auch Rachel begeistert von der Atmosphäre, die in der Halle herrschte. «Ich liebe es, vor so vielen Leuten zu spielen, und die Zuschauer waren wirklich unglaublich.» Und von der organisatorischen Seite her habe alles perfekt funktioniert.

 

Gute Bilanz für die Organisatoren

 

Nicolas Imhof, OK-Präsident und Präsident STT, ist keine 24 Stunden nach Turnierende «erschöpft aber glücklich». Viele Rückmeldungen, die er bisher erhalten habe, seien sehr positiv gewesen. «Gewisse Spieler haben uns gesagt, dass sie noch nie eine so gute Organisation gesehen haben.» Er hält aber auch fest, dass dies ohne das engagierte und erfahrene OK und die zahlreichen freiwilligen Helfer niemals so gut über die Bühne gegangen wäre. Natürlich sei auch nicht alles nach Plan gelaufen, doch in 90% der Fälle sei schnell eine Lösung für das Problem gefunden worden. «Und die meisten Probleme haben die Zuschauer und Spieler gar nicht mitbekommen», ist Imhof froh.

 

Erste Priorität für die nächste Ausgabe hat für ihn, mehr Zuschauer anzulocken. «Über beide Tage hatten wir rund 1500 Zuschauer in der Halle, was einerseits unserem Ziel entspricht, andererseits ist es aber schade, keine ausverkaufte Halle gehabt zu haben.»

Weitere Artikel in dieser Ausgabe:

Interview mit Dima Ovtcharov

Porträt Gaël Vendé

Sidespin-Umfrage