CTT Lausanne

CTT Lausanne / Vaudoise ArenaEine nagelneue Halle für den CTT Lausanne

Der CTT Lausanne konnte sein Weihnachtsgeschenk etwas verspätet auspacken. Am 28. Dezember 2020 zog der Waadtländer Club in seine neue Halle in der prächtigen Vaudoise Arena, dem neuen Sportzentrum Malley, das im September 2019 eröffnet wurde.

 

Text: Luca Anthonioz / Fotos: CTT Lausanne

 

Das Projekt der Vaudoise Arena wurde 2015 lanciert. Doch welche Sporteinrichtungen umfasst diese hochmoderne Mehrzweck-Sportanlage mit einer Fläche von mehr als 60’000 m2 nebst Konferenzräumen und Restaurants? An erster Stelle befinden sich dort 3 Eishallen, darunter die neue Anlage des Lausanne Hockey Clubs. Weiter gibt es 4 Schwimmbecken, unter anderem ein olympisches Becken (50m), sowie ein Fechtzentrum und ein Tischtenniszentrum. Um dieses Projekt besser kennenzulernen, trafen wir Cécile Homberg, die beim CTT Lausanne für die Kommunikation zuständig ist, Patrice Iseli, Leiter des Sportamts der Stadt Lausanne und Mitglied des Verwaltungsrats der Vaudoise Arena sowie die Nachwuchshoffnung des Clubs Noah Karlen, Schweizermeister im Doppel der Kategorie U11 von 2019.

 

Herzlichen Glückwunsch für Ihre tolle Halle! Was sind die ersten Eindrücke Ihres neuen Zuhauses?

Cécile Homberg: «Der Übergang von veraltet zu modern ist markant. Die Halle ist sehr geräumig und hell. Einer der ersten Eindrücke ist die einladende Seite der Halle, man hat fast das Gefühl, auf ein Turnier zu stossen. Alle Empfindungen sind sehr positiv und machen Lust, regelmässiger und fleissiger zu trainieren.»

 

Im Vergleich zu Ihrer alten Halle kann man klar sagen, dass es ein himmelweiter Unterschied ist. War diese Änderung dringend notwendig, oder bleibt auch eine gewisse Nostalgie zurück?

CH: «Es bleibt immer ein bisschen Nostalgie zurück, diese symbolträchtige Halle zu verlassen, in der sich über 40 Jahre hinweg viele Erinnerungen und gemeinsame Austausche angesammelt haben. Einige haben Angst, die Gemütlichkeit oder den Familiengeist zu verlieren, die uns diese äusserst behagliche Halle vermittelte.

Die neue Halle der Vaudoise Arena ist mit ihren 12 Tischen hingegen sehr vielversprechend. Die alte Halle war in drei verschiedene Hallen unterteilt. Nun sind wir alle in einer einzigen grossen Halle vereint, wo die Geisteshaltung des Clubs gestärkt wird.

Für uns ist dieses Jahr 2021 ein besonderes Jahr. Der Lausanne Club de tennis de table (LCTT) feiert nämlich sein 90-Jahre-Jubiliäum. Die Eröffnung und unsere Jubiläumsfeier finden statt, sobald die Gesundheitslage dies ermöglicht. Das wird eine weitere Gelegenheit sein, die Bindung zu diesem Club zu stärken.»

 

Wie viele Tische können Sie an einem Wettkampf oder Training aufstellen? Nutzen Sie die Halle jeden Tag?

CH: «Aufgrund der Hallengrösse – 880m2 – können wir gemäss den Normen der Schweizer Nationalliga (12x6m) 9 Wettkampftische aufstellen. Zurzeit nutzen wir bei den Trainings 12 neue Tische, die teilweise dank der Unterstützung des STTOL (Swiss Tennis Table Open Lausanne) und des «Fonds du sport vaudois» gekauft werden konnten.

Bei Bedarf können wir noch ein paar weitere Tische hinzufügen.

Die Halle steht den Mitgliedern an allen Wochentagen zur Verfügung. Einer der Vorteile ist die Tatsache, dass es nun möglich ist, zum Spielen kommen zu können, wenn gleichzeitig vom Club durchgeführte Trainings stattfinden. Wir wollen effektiv versuchen, ein paar Tische freizuhalten, damit zu jeder Tageszeit trainiert werden kann.»

 

Gemäss Fotos der Halle verfügen Sie anscheinend auch über den berühmten Taraflex-Bodenbelag, der eigens für die Ausübung des Tischtennis erstellt wurde. War diese Wahl selbstverständlich, und ist es einfach, diesen Bodenbelag zu bekommen?

CH: «Ja, das stimmt. Für uns war die Wahl selbstverständlich, seit wir den Belag an den STTOL-Wettkämpfen testen konnten. Wir liessen diesen Belag übrigens auch in unserer alten Halle verlegen. Für unsere neue Halle wollten wir den gleichen Belag zur Gewährleistung der Kontinuität beibehalten. Da der Hallenaufbau gemäss unseren besonderen Bedürfnissen erfolgte, wurde die Bodengestaltung nicht von uns gemanagt. Als wir einzogen, war der Belag bereits verlegt!»

 

Hegt der Lausanner Club mit dieser neuen Infrastruktur auch neue Ambitionen (Zunahme der Mitliederzahlen, Durchführen von Wettkämpfen, Förderung Ihrer besten Mannschaften, usw.)?

CH: «Mit jeder neuen Halle hegt man natürlich Ambitionen. Aufgrund der Hallengrösse können wir die Trainings und die Ausbildung der jungen Spieler anders gestalten. Für die kommenden Jahre haben wir somit das Ziel, die Mitgliederanzahl zu erhöhen und vor allem unsere heutigen Mitglieder an uns zu binden. Genauer gesagt, möchten wir unsere Jugend-Gruppen mit einer möglichst umfassenden sportlichen Betreuung stärken und unsere Erwachsenen-Gruppen dauerhaft sichern und erweitern und den Frauenanteil im Tischtennis erhöhen.

Mit dem zur Verfügung stehenden Platz und Material können wir vermehrt vorausschauen, um Events und Wettkämpfe zu veranstalten. Unsere Halle verfügt über Sitzreihen, die Platz für bis zu 120 Personen bieten. Wir freuen uns, Sie in unsere Halle einzuladen.

Wir möchten unseren Club so gestalten, dass er Raum bietet, um zum Spass unter Freunden, Kollegen und Familienmitgliedern zu spielen, aber auch als Leistungszentrum dient, wo die Spieler sich mit qualifizierten Trainern und einer qualitativ hochstehenden Einrichtung ständig verbessern können.»

 

CTT Lausanne / Vaudoise Arena

 

Wir wenden uns nun an den Leiter des Sportamts der Stadt Lausanne, Herrn Iseli. Wie würden Sie dieses Projekt aufgrund Ihres grossen Einsatzes für die Vaudoise Arena beschreiben?

Patrice Iseli: «Die Vaudoise Arena ist ganz einfach die grösste Investition, welche die Stadt Lausanne je für eine Sportanlage bewilligt hat. Es ist somit ein für das ganze Land wichtiges Grossprojekt und gehört zum breitgefächerten Programm Métamorphose, das von der Gemeinde 2006 in die Wege geleitet wurde. Unter einem einzigen Dach vereint es eine Arena mit 10’000 Plätzen, die vorwiegend fürs Hockey und Konzerte vorgesehen ist, eine Trainingseishalle, eine Aussen-Eishalle, ein olympisches Schwimmbecken mit einer Länge von 50m, ein Sprungturm und ein Trainingsbecken, ein Fechtzentrum, ein Tischtenniszentrum und Räumlichkeiten für Seminare und Empfänge jeglicher Art.

Eine der Besonderheiten dieses Projekts ist die gemeindeübergreifende Finanzierung, da nebst den drei «historischen» Gemeinden Lausanne, Prilly und Renens, auch die meisten Gemeinden der Region Lausanne einverstanden waren, sich daran zu beteiligen. Dazu kommen die Finanzierungen des Kantons Waadt und des Bundes, wodurch das Ausmass dieser Umsetzung richtig klar wird.»

 

Der frühere Standort Malley, der in den 80er Jahren eröffnet wurde, wird nun von einer wunderbaren hochmodernen Anlage abgelöst. Was sind Ihre Ziele mit dieser neuen Vaudoise Arena? Wie sieht Ihre Vision aus?

PI: «Die strategischen Ziele der Firma Centre sportif de Malley SA, der Eigentümerin der Anlagen, wurden kürzlich vom Verwaltungsrat festgelegt. Es sind dies:

  • Ein Sport- und Event-Zentrum entwickeln, das auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene anerkannt wird.
  • Den Sportvereinen der Region Lausanne ermöglichen, über erstklassige Anlagen zu verfügen, mit denen sie sich harmonisch entwickeln können.
  • Der ganzen Bevölkerung offene und einladende Infrastrukturen für das Ausüben verschiedener Sportarten anbieten.
  • Die Durchführung internationaler Sportveranstaltungen, verschiedener Vorstellungen, Konzerte, Konferenzen und Seminare ermöglichen.
  • Fortlaufend und nachhaltig auf ein finanzielles Gleichgewicht hinzielen, das den Interessen der Aktionäre gerecht wird.
  • Mit allen Partnern des CSM Vertrauensbeziehungen aufbauen, namentlich mit den Aktionärsgemeinden.
  • Hinzielen auf Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit sowie Einbezug in alle vom Verwaltungsrat und der Geschäftsführung gefällten Beschlüsse und unternommenen Schritte.»

In einem vor kurzem der RTS gegebenen Interview erklärten Sie, dass Ihre beiden Lieblingssportarten Tennis und Tischtennis sind. Sie sind ja auch ein ehemaliger Tischtennisspieler. Mal Hand aufs Herz: kam dieses Tischtenniszentrum dank Ihrer Leidenschaft für unsere Sportart zustande?

PI: «Als Leiter des Sportamts der Stadt Lausanne muss ich – unabhängig von meinen persönlichen Anliegen – alle Sportarten vertreten und fördern. Im vorliegenden Fall verfügte der Lausanne CTT über eine alte, gar veraltete Halle, die ans Théâtre Kleber-Meleau angrenzt. Die Verantwortlichen dieses Theaters liebäugelten schon seit Jahren mit diesen Räumlichkeiten, die sie als Probehalle nutzen wollten. Als das Projekt Malley in die Wege geleitet wurde, ergriffen wir die Gelegenheit, um dort eine moderne Tischtennishalle einzurichten. Es war somit ein echtes Win-Win-Projekt.

Nun würde ich aber lügen, wenn ich Ihnen sagen würde, dass mir diese wundervolle Anlage fürs Tischtennis und dessen Förderung in der Region gleichgültig ist … ».

 

Das Schlusswort gehört der Zukunftsgeneration und der Nachwuchshoffnung des Clubs, Noah Karlen. Noah, wie findest du diese neue Halle?

Noah Karlen: «Es ist eine sehr grosse Halle, es hat genug Platz, um nach hinten auszuweichen und zu verteidigen. Die Halle ist schön, und es gefällt mir sehr, dort zu trainieren. Ich freue mich, wenn die Wettkämpfe wieder beginnen!»

 

Welche Ziele möchtest du im Tischtennis erreichen?

NK: «Fürs Erste möchte ich Schweizermeister U13, U15, U18 werden. Dann hätte ich das Ziel, den Elite-Schweizermeistertitel zu holen. Bei den Junioren möchte ich ausserdem noch an einem europäischen Turnier die Endphase erreichen. Ich träume auch davon, eines Tages an der Elite-Europameisterschaft teilzunehmen.»

 

 

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