Die 18. Ausgabe der Euro Mini Champs wurde, wie jedes Jahr, traditionell vom 23. bis 25. August in Schiltigheim im Elsass statt. Die EMC gelten in der Kategorie U11 als inoffizielle Europameisterschaften. An diesem prestigeträchtigen Wettbewerb nehmen jedes Jahr rund 450 junge europäische Talente der Altersklassen U11 und U13 teil um sich zu messen. In einem Turnier, dass von einem aussergewöhnlich hohen Spielniveau geprägt war, zeichnete sich Enya Hu aus, indem sie ihre Gegnerinnen dominierte und sich den Titel des Champions U11 sicherte. Damit reiht sie sich in die Riege von Tischtennisgrössen wie Felix und Alexis Lebrun, Truls Möregårdh und Bernadette Szocs ein, die ihre internationale Karriere ebenfalls mit dem Gewinn dieses Turniers begonnen hatten.
Text: Raouf Morsi / Fotos: LGETT (Fotoalbum)
Die Schweizer Mädchenauswahl mit Enya und Elina Hu sowie Michelle Wu glänzte bei diesem Turnier und zeigte, dass das Schweizer Tischtennis bei den Jugendlichen immer stärker wird.
Eine glänzende Leistung von Enya Hu
In der Kategorie der 2013 geborenen Mädchen war Enya Hu eine wahre Überfliegerin, die bis zum Halbfinale alle Spiele ohne Satzverlust für sich entschied. Im Finale lieferte sie sich ein spannendes Match mit der Französin Louise Lounas, der französischen Meisterin im Doppel. Nach einem harten Kampf gewann Enya Hu mit 3:2 (12-10, 6-11, 11-2, 10-12, 11-7). Die angriffslustige Linkshänderin führte dabei bereits mit 2-1 und 10-6. Nachdem sie 4 Matchbälle im 4. Satz nicht nutzen konnte machte sie dann im Entscheidungssatz den Sack zu und holte sich den 1. International bedeutenden Titel in ihrer noch jungen Karriere.
Michelle Wu belegt einen hervorragenden 5. Platz
Auch Michelle Wu legte einen bemerkenswerten Lauf hin und schaffte es bis ins Viertelfinale. Leider musste sie sich hier der Rumänin Bianca Toma in drei Sätzen (9-11, 5-11, 7-11) geschlagen geben. Michelle Wu gab jedoch nicht auf und erholte sich auf beeindruckende Weise, um sich einen Platz unter den Top 5 zu sichern. Zunächst besiegte sie die Türkin Zeynep Duran in drei Sätzen (11-3, 11-9, 11-9), bevor sie ihre Überlegenheit auch gegen die Litauerin Kaja Tvorogal mit einem klaren 3-0 (11-4, 11-4, 11-3) unter Beweis stellte. Mit nur einer Niederlage im gesamten Turnierverlauf beeindruckte die kampfstarke Michelle Wu.
Elina Hu: eine vielversprechende Entwicklung
Die jüngste Teilnehmerin der Gruppe, Elina Hu, zeigte ebenfalls gute Qualitäten und segelte erfolgreich durch die ersten Qualifikationsphasen. In der dritten Gruppenphase erwies sich jedoch als eine zu schwer zu überwindende Hürde. Sie bezwang sensationell Deutschlands beste U13 Spielerin, die bereits ein WTT U13 Turnier gewinnen konnte, Dhana Haspel mit 3-2. Lediglich das schlechtere Satzverhältnis verhinderte ein weiterkommen ins Haupttableau der besten 32.
Gemischte Bilanz für die Schweizer Knabendelegation
Bei den Knaben erlebte die Schweizer Delegation ein Wechselbad der Gefühle. Silas Stalder und Lawrence Sena schafften es nicht, die erste Qualifikationsphase zu überstehen und wurden in die Trostrunde verwiesen. Silas Stalder belegte im Endklassement den 33. Platz, während Lawrence Sena sich auf dem 73. Rang wiederfand. Für ihre künftige sportliche Entwicklung war es eine unschätzbare Erfahrung an diesem Turnier teilzunehmen.
Von links nach rechts: Pedro Pelz (Trainer), Michelle Wu, Silas Stalder, Elina Hu, Enya Hu, Lawrence Sena, Yannick Charmot (Trainer)
Weitere bemerkenswerte Schweizer Leistungen
Auch andere junge Schweizer Talente haben diese Ausgabe der Euro Mini Champs geprägt. Ilvi Ulrich erreichte in der Kategorie der 2011 geborenen Mädchen einen soliden 7. Platz, während Emily Wu in der Kategorie der 2013 geborenen Mädchen den 13. Rang belegte. In der Trostrunde belegte Li Wuling den geteilten 17. Platz und Tasnim Jaber den geteilten 49.
Die Gesamtleistung der Schweizer Mädchen war in diesem Jahr aussergewöhnlich. So viele Platzierungen in den Top 16 und drei Spielerinnen unter den Top 8 von Europa mit einer Siegerin am Ende ist ein extrem gutes Gesamtergebnis auf das sich weiter aufbauen lässt.