Finale des Ranglistenturniers Nachwuchs 2025 (Top8)

Nachdem sie am Top16 im vergangenen Dezember in St. Gallen die Qualifikationsphase überstanden hatten, trafen sich die besten jungen Schweizer Tischtennisspielerinnen und -spieler der Kategorien U11 bis U19 am 8. und 9. Februar in Martigny zu einem intensiven Wochenende, das von spannenden Duellen um die Podestplätze geprägt war.

 

Text: Raouf Morsi / Fotos: René Zwald

 

Resultate
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U11: Ein atemraubender Schlagabtausch bei den Knaben und eine klare Dominanz bei den Mädchen

Alle Lichter schienen für Thomas Knobel (Rapperswil-Jona), den grossen Favoriten der Kategorie, auf Grün zu stehen. Aber am Ende war es Adrian Feret (Versoix), der sich den Titel in einem spannenden Spiel schnappte. Die beiden Spieler wiesen beide eine identische Bilanz von 6 Siegen und 1 Niederlage auf, aber es war ihr direktes Aufeinandertreffen, das das Verdikt besiegelte. In einem bemerkenswert knappen Spiel setzte sich Feret mit 3:2 (11-8, 6-11, 11-7, 6-11, 14-12) durch und sicherte sich damit nach einem atemraubenden fünften Satz den ersten Platz.

James Fournier (ZZ-Lancy) seinerseits zeigte seine Fortschritte auf und stieg auf die dritte Stufe des Podiums, nachdem er beim Top16 im vergangenen Dezember noch den siebten Platz erreicht hatte.

Bei den Mädchen bestätigte sich die Hierarchie, die sich am Top16 herauskristallisiert hatte: Emily Wu (Uster) überragte mit sieben Siegen in ebenso vielen Spielen. Elina Hu (Rio-Star Muttenz) versuchte zwar, ihr den Titel streitig zu machen, musste sich aber im direkten Vergleich mit 1:3 (9-11, 11-7, 6-11, 9-11) geschlagen geben. Dennoch bleibt ihr ein guter zweiter Platz, knapp vor ihrer Teamkollegin Evelyn Luo (Rio-Star Muttenz), die das Podium komplettierte.

U13: Arthur Loustalot sehr überzeugend und Enya Hu ohne Rivalität

Alles deutete darauf hin, dass der erste Platz im Aufeinandertreffen zwischen Silas Stalder (Schenkon) und Arthur Loustalot (T-Card) entschieden werden würde, zumal ihr Spiel den Tag abschloss. Doch die Spannung war letztlich nur auf dem Papier vorhanden: Loustalot lieferte eine meisterhafte Leistung ab, liess seinem Gegner keine Chance und gewann klar mit 3:0 (11-2, 11-2, 11-4). Eine Demonstration der Stärke, mit der er sich den Titel unangefochten sicherte.

Dahinter glänzte Lawrence Sena (Rapid Luzern) mit einem tollen Comeback. Nach einem 6. Platz in den Top16 konnte er sein am Samstag sein Spielniveau steigern und einen tollen dritten Platz sowie die Bronzemedaille erringen.

Enya Hu (Rio-Star Muttenz) überrollte die Konkurrenz und gab während des gesamten Turniers keinen einzigen Satz ab. Selbst Michelle Wu (Uster), die ebenfalls alle ihre Spiele in drei Sätzen gewann, konnte der Dominanz der jungen Baslerin nichts entgegensetzen. Die Elo-Wertung erwies sich in dieser Kategorie als richtungsweisend, wobei Julia Gajewska (St. Gallen) das Podium logischerweise vervollständigte.

U15: Lowis Vogler unter Druck solide, Ilvi Ulrich mit der Revanche

Vor seinem letzten Spiel wusste Lowis Vogler (Rapid Luzern) genau, was er tun musste: Um Gold zu gewinnen musste er Elias-Mate Simo (Bern) besiegen. Mit sechs Siegen und einer Niederlage auf dem Konto hatte der Luzerner nach seiner knappen Niederlage gegen Yanni Andriani (UGS-Chênois) in einem ultra-umkämpften Spiel, das mit 2:3 (11-9, 10-12, 9-11, 11-6, 9-11) endete, keinen Spielraum mehr für Fehler. Gegen Simo hatte Vogler einen schwierigen Start, drehte das Spiel aber mit kühlem Kopf und setzte sich damit die Krone auf. Elias-Mate Simo landete auf dem zweiten Platz, Yanni Andriani komplettierte das Podest.

Das erwartete Duell zwischen den beiden STTL-Spielerinnen Akhyata Patra (Neuhausen) und Ilvi Ulrich (Rapperswil-Jona) hielt einmal mehr, was es versprach. Beim Top16 in St. Gallen hatte Patra das letzte Wort, doch diesmal revanchierte sich Ulrich mit einem 3:1-Sieg (9-11, 15-13, 11-4, 11-6) nach einem spannenden und richtungsweisenden zweiten Satz. Mit diesem Sieg sicherte sich Ulrich den Titel, während Melina Schuhmayer (Uster) als Dritte einen Platz auf dem Podest ergattern konnte.

U17: Levi Ulrich am Ziel und Amira Meier mit der grossen Überraschung

Der Weg zum ersten Platz war für Levi Ulrich (Rapperswil-Jona) kein einfacher. Gegen den erbitterten Widerstand der Spieler von UGS-Chênois musste er sich stark bemühen, um sich durchzusetzen, insbesondere gegen Samuel Durrleman (UGS-Chênois) mit 3:1 (13-11, 14-12, 7-11, 11-5) und Dylan McHugo (UGS-Chênois) mit einem ebenso knappen 3:2-Szenario (11-4, 9-11, 9-11, 13-11, 11-5). Jeder Satz war eine taktische und mentale Schlacht, aber Ulrich hielt durch und holte sich den begehrten Titel.

Hinter ihm zeigte sich Andrija Andric (Basel) ebenso stark, spielte eine Reihe von umkämpften Matches und sicherte sich schliesslich den zweiten Platz. McHugo hingegen bewies seine Widerstandsfähigkeit und seine Entwicklung: Vom 6. Platz in den Top16 im Dezember konnte er auf den 3. Platz vorrücken.

Emma Kühn (Rio-Star Muttenz) war die grosse Favoritin, aber schliesslich war es Amira Meier (Kloten), welche den Prognosen zum Trotz den ersten Platz eroberte. Mit einer perfekten Bilanz von sieben Siegen gab sie im gesamten Turnierverlauf nur vier Sätze ab. Livia Generowicz (Châtelaine) leistet im Kampf um den ersten Platz jedoch gehörig Gegenwehr: In ihrem direkten Aufeinandertreffen drängte sie Meier in die Enge, musste sich aber schliesslich nach einem knappen Match mit 2-3 (10-12, 7-11, 11-9, 11-5, 3-11) geschlagen geben.

Adele Burgat (Affoltern A/A) schliesslich war die Entdeckung des Turniers und eroberte den dritten Platz. Sie gewann gegen Kühn mit 3:1 (11-9, 4-11, 11-6, 13-11) und schaffte damit den Sprung auf das Podest.

U19: Noe Keusch und Fanny Doutaz kaiserlich!

Kaum überraschend dominierte Noe Keusch (Young Stars Zürich), der Spieler mit der höchsten Elozahl, das Turnier und sicherte sich den ersten Platz. Sein Favoritenstatus wurde eindrücklich bestätigt, doch hinter ihm war der Kampf um den zweiten Platz hart umkämpft.

Abishek Vepa (ZZ-Lancy) musste intensive Duelle austragen, insbesondere gegen Ben Meier (Rapid Luzern). Ihr Aufeinandertreffen war ein 50-minütiger Marathon, der von langen Ballwechseln und höchster Spannung geprägt war. Am Ende setzte sich Meier nach einem Fünf-Satz-Krimi durch (3:2: 9-11, 4-11, 11-6, 11-9, 13-15). Trotz dieser Niederlage sicherte sich Vepa dank einer soliden Bilanz von fünf Siegen den zweiten Platz.

Dahinter landeten Severin Scherer (Rio-Star Muttenz) und Ben Meier (Rapid Luzern) mit einer identischen Sieg/Niederlagen-Bilanz, was die Schlussrangliste noch enger machte. Doch es war der Spieler von Muttenz, der sich den dritten Platz schnappte, dank seines direkten 3:0-Sieges in der direkten Begegnung gegen Meier (11-7, 11-6, 13-11).

Fanny Doutaz (ZZ-Lancy), die bereits amtierende Schweizer Meisterin, war direkt für diesen Wettbewerb qualifiziert und liess keinen Zweifel an ihrer Dominanz aufkommen: Sie setzte sich ohne die geringsten Schwierigkeiten durch und belegte den ersten Platz.

Hinter ihr bestätigte Lia Sierra (Uster) ihre gute Leistung vom Top16 und sicherte sich mit konsequenter Spielweise den zweiten Platz. Die eigentliche Überraschung kam jedoch von Hanaé Hasler (Bernex): Nach einem bescheidenen 6. Platz beim Top16 konnte sie ihr Spielniveau steigern und einen unerwarteten dritten Platz erringen.