Interview

Rachel Moret / SM Elite 2020Rachel Moret: «Priorität bleibt meine Qualifikation für Tokyo 2021!»

Vorgestern kam vom IOK die offizielle Bestätigung, dass die Olympischen Spiele von Tokyo, welche eigentlich diesen Sommer stattfinden sollten, um ein Jahr verschoben werden. Rachel Moret, die sich noch im Kampf um eine Qualifikation befand, erklärt uns die Folgen dieser Verschiebung auf ihre Planung.

 

Text: Luca Anthonioz / Foto: René Zwald

 

Vorgestern hat das IOK die Olympiade von 2020 in Tokyo offiziell verschoben. Wie ergeht es dir mit diesem Entscheid?

Ehrlich gesagt, habe ich dies, wie alle anderen Athleten auch, erwartet und ich wusste, dass der Entscheid bald fallen wird. Aber angesichts der Pressemitteilungen des IOK der vergangenen Tage dachte ich nicht, dass es so schnell geht. Obwohl es die bestmögliche Entscheidung war, war es dennoch ein kleiner Schock, den ich zuerst verarbeiten musste. Aber es ist das Beste für alle, die Gesundheit hat Priorität!

 

Zum jetzigen Zeitpunkt werden die Spiele also um ein Jahr verschoben. Was ändert das für dich?

Durch die Punktejagd für die Olympischen Spiele war dieses Jahr körperlich und mental sehr anstrengend. Ich hatte geplant, das nächste Jahr ein wenig entspannter anzugehen und die Opens ein wenig zu reduzieren. Zusätzlich hatte ich vor, in der nächsten Saison die Trainer-Ausbildung in Frankreich zu absolvieren. Da ich 2024 in Paris auch gerne teilnehmen möchte, hätte das Jahr nach der Olympiade keine so grosse Bedeutung gehabt und ich hätte im darauffolgenden Jahr wieder voll durchstarten können. Jetzt ändert sich alles. Sobald das neue Qualifikationssystem bekannt ist, werde ich mich mit meinem Trainer besprechen und die neue Strategie festlegen. Priorität bleibt meine Qualifikation für Tokyo 2021!

 

Beeinträchtigt diese Verschiebung deine Chancen auf eine Teilnahme an den Olympischen Spielen?

Ich warte sehr ungeduldig auf die Ankündigung der ITTF, wie die letzten Qualifikationsplätze vergeben werden sollen. Am Fairsten wäre es nach der Weltrangliste, da wir alle ein Jahr lang darum gekämpft haben, dorthin zu gelangen. Ich hoffe sehr, dass die Qualifikation nicht noch einmal ein Jahr dauert. Das Einzige, was wir im Moment wissen: die Spieler, die sich bereits qualifiziert haben, bleiben dies auch.

 

Wie erlebst du die Quarantänezeit? Kannst du trotzdem trainieren?

Ich habe beschlossen, in Frankreich zu bleiben, da ich eine Lösung gefunden habe, um einmal täglich zu trainieren. Mein Fitnesstrainer schickt mir auch jeden Tag mein Tagesprogramm. Noch keine Erholung also! Alles in allem habe ich es gut und kann mich nicht beklagen. Aber es ist nicht immer leicht, niemanden zu sehen und von der Familie getrennt zu sein.