Jugend EM: Das Knaben U15-Team überrascht mit einen hervorragenden 9. Platz im Endklassement

Bei der Jugend EM, die vom 12.-21. Juli im schwedischen Malmö ausgetragen wird, sind am Dienstag mit den Finalspielen am Abend die Teamwettbewerbe zu Ende gegangen. Die vier Schweizer Nachwuchsmannschaften erzielten dabei teilweise beachtliche Erfolge. Nach einer intensiven Vorbereitung auf die 10-tägige Mammutveranstaltung, mit den Lehrgängen in Prilly und Filzbach, starteten gleich drei STT-Teams fulminant in das Turnier. Sowohl den beiden Knabenmannschaften, als auch dem U15-Mädchentrio gelang es die Gruppenphase jeweils mit einer imposanten 3:0-Ausbeute zuoberst abzuschliessen.  Der Spielmodus sieht vor, dass in den U 15 Kategorien je zwei Einzelspieler und ein Doppel aufgeboten werden müssen, wobei das Doppel nach den ersten beiden Einzeln ausgetragen wird. Danach folgen die weiteren Einzelspiele, bis ein Team den dritten Punkt zum Gesamtsieg erreicht hat. In der Altersklasse U19 treten hingegen lediglich drei Einzelspieler an, wobei der dritte Einzelspieler nur ein Einzel bestreitet und somit das Doppel der U15 Kategorie ersetzt.

 

Text: Raouf Morsi / Fotos: Privat & ETTU

 

U15 Mädchen: Akhyata Patra (TTC Neuhausen), Ilvi Ulrich (TTC Rapperswil) und Enya Hu (Rio Star Muttenz) verwiesen in der Gruppenphase die Nationen Bulgarien, Bosnien-Herzegowina und Schottland jeweils mit 3:1 in ihre Schranken. Im darauffolgenden Playoff Match gegen Ungarn war das sehr junge Schweizer Team mit 0:3 jedoch chancenlos. Anstatt an der Ausspielung um die Plätze 1-16 teilzunehmen musste man nun um die Ränge 17-24 streiten. Mit einer überzeugenden Vorstellung wurde zuerst Lettland mit 3:1 und danach auch Aserbaidschan glatt mit 3:0 bezwungen. Im entscheidenden Ausscheidungsspiel um Platz 17 gegen Italien, welcher zum Aufstieg in die erste Kategorie der besten 16 Nationen bei der Jugend EM 2025 berechtigt, war den Spielerinnen ihre Nervosität deutlich anzumerken. Nur Akhyata Patra konnte ihr 1. Einzel gewinnen. In der Folge unterlagen Ilvi Ulrich, das Doppel Ilvi Ulrich/Enya Hu und Akhyata Patra und die 1:3-Niederlage gegen die kämpferisch gut eingestellten Italienerinnen war besiegelt. In der Endabrechnung bedeutete das der undankbare 18. Rang.

Akhyata Patra

Fazit des verantwortlichen Coaches Pedro Pelz: „Wir sind mit einer sehr jungen Mannschaft angereist. Enya (U11) und Ilvi (U13) gehören noch jüngeren Alterskategorien an, insofern ist der 18. Platz grundsätzlich in Ordnung. Die Mädchen haben viele Spiele gewonnen und die Niederlage gegen Ungarn war einkalkuliert. Der Sieg über Aserbaidschan war auch nicht selbstverständlich. Im wichtigen letzten Ausscheidungsspiel gegen Italien waren wir, auch aufgrund vorheriger Vergleiche, leicht favorisiert. Natürlich ist es schade, dass die Mädchen diese gute Chance nicht nutzen konnten, aber das muss man jetzt schnell abhaken, da das Einzelturnier beginnt.“

Enya Hu & Ilvi Ulrich

U15 Knaben: Mit Rechtshänder Levi Ulrich vom TTC Rapperswil, sowie dem Materialspieler Lowis Vogler (Rapid Luzern) und dem Linkshänder Elias-Mate Simo (TTC Bern) waren gleich drei verschiedene Spielertypen im STT-Aufgebot, die nicht nur über ein ähnliches Spielniveau verfügen, sondern auch aus taktischer Sicht viel Spielraum boten. In überlegener Manier wurde dann die Gruppenphase, mit drei klaren Siegen über Zypern, Moldawien und Bosnien-Herzegowina, durchlaufen. Lediglich gegen Moldawien musste sich Lowis Vogler einmal dem sehr stark aufspielenden gegnerischen Spitzenspieler geschlagen geben. Wie bei den U15-Mädchen gegen Ungarn kam es dann zum Ausscheidungsspiel gegen das favorisierte Team aus der Ukraine. Mit einem Sieg würde man sich für die Ausspielung der Plätze 1-16 qualifizieren, ansonsten hiess es streiten um die Plätze 17-24. Das entscheidende Break schaffte Lowis Vogler, an zwei aufgestellt, gleich zu Beginn gegen die Nr. 1 der Ukrainer. Danach setzte Levi Ulrich mit einem klaren 3:0 nach. Die Favoriten schlugen zurück. Sowohl das Doppel, als auch Levi Ulrich mussten jeweils mit 0:3 passen. Lowis Vogler machte aber beim Stand von 2:2 den Sack mit seinem zweiten Einzelsieg zu und verschaffte seiner Mannschaft ein Achtelfinalduell gegen die Tischtennis Grossmacht Frankreich das mit 0:3 endete. In den Platzierungsspielen 9-16 war man gegen Belgien wieder nur Aussenseiter. In dieser Partie war Levi Ulrich mit zwei knappen, aber sehr sehenswerten, 3:2-Einzelsiegen und dem 3:1-Sieg im Doppel mit Elias-Mate Simo der Matchwinner. Nun stand Ungarn als nächster Gegner fest. Mit einem 3.0-Erfolg von Lowis Vogler und einer knappen 2:3-Niederlage von Levi Ulrich war beim Stand von 1:1, wie zuvor schon gegen Belgien, das siegreiche Doppel richtungsweisend. Ulrich/Simo liessen den Ungarn beim 3:0 keine Chance. Zwar musste auch Lowis Vogler dem gegnerischen Topspieler zu seinem knappen 3:2-Sieg gratulieren doch Levi Ulrich glich die Niederlage postwendend, mit einem sicher herausgespielten 3:0 wieder aus und bescherte seinem Team somit den 3:2-Gesamterfolg. Mit 6 Siegen, bei nur einer Niederlage, schloss das Trio das Turnier auf einem hervorragenden 9. Platz ab.

Fazit des verantwortlichen Coaches Pedro Pelz: „Die Jungs sind teilweise über sich hinausgewachsen und haben wirklich Tolles geleistet. Das war so nicht zu erwarten und ist daher umso erfreulicher für alle Beteiligten. Jeder von den Dreien hat seinen Teil zu diesem überraschend guten Ergebnis beigetragen. Gegen die Ukraine machte Lowis zwei Punkte, später gegen Belgien war es Levi und das gut harmonierende Doppel mit Levi und Elias war oftmals der entscheidende Faktor damit die Spiele in unsere Richtung laufen.

Levi Ulrich & Elias-Mate Simo & Lowis Vogler

U19 Mädchen: Das Trio Fanny Doutaz (ZZ Lancy), Isabelle Yeo (Silver Star Genf) und Seraina Rosset (Young Stars Zürich) holten in der Gruppenphase zu Beginn mit einen 3:1 über Schottland ihren einzigen Sieg, danach gab es drei Niederlagen zu verzeichnen. Einem knappen 2:3 gegen Griechenland folgte jeweils ein 1:3 gegen Slowenien und Israel. Am Ende sprang der vierte Gruppenplatz heraus.

In der Zwischenrunde hiessen die Gruppengegner Norwegen und Aserbaidschan. Bei der 2:3-Niederlage gegen Aserbaidschan wusste lediglich Fanny Doutaz mit zwei Einzelsiegen zu überzeugen. Im Anschluss gegen Norwegen lief es dann deutlich besser. Neben dem Erfolg von Isabelle Yeo konnte Fanny Doutaz wiederum zwei Siege zum positiven Gesamtergebnis beisteuern. Das Team von Yannick Charmot erreichte somit die Platzierungsspiele um Rang 29-32.

Hier stand nun die Revanche gegen Griechenland auf dem Programm. Mit einem sicheren 3:1-Erfolg machten es das STT-Trio dieses Mal besser. Zum Schluss folgte ein neuerliches 3:1 gegen Aserbaidschan. Neben Fanny Doutaz steuerte Seraina Rosset den dritten Zähler auf der Habenseite bei.  Mit diesen Siegen konnte am Ende Platz 29 erspielt werden.

Fazit des verantwortlichen Coaches Yannick Charmot: „Fanny hat ihre Aufgabe als Teamleaderin gut angenommen. Mit einer Gesamtbilanz von 13:2 hat sie massgeblich dazu beigetragen, dass das Team immer wieder erfolgreich war. Abschliessend bleibt festzuhalten, dass wir in etwa die Platzierung erreicht haben mit der ich vorher auch gerechnet hatte, insofern ist unser Ergebnis in Ordnung.

U19 Knaben: Nach den verletzungsbedingten Ausfällen der etatmässigen Nummer 1, Timothy Falconnier (ASV Grünwettersbach/D.), und U17-Nationalspieler Abishek Vepa (ZZ Lancy) waren die Erwartungen an das Team sehr gedämpft. Neben Noe Keusch (Young Stars Zürich) und Numa Ulrich (TTC Rapperswil) rückte Joschua Spuhler (Rio Star Muttenz) ins Team nach. In der Gruppenphase setzten sich die drei souverän durch. Gegen Zypern und Island liess man mit zwei glatten 3:0-Siegen nichts anbrennen. In der letzten Begegnung gegen die Ukraine ging es in sehr knappen Auseinandersetzungen über die volle Distanz. Noe Keusch entschied seine beiden Partien für sich, den dritten Punkt zum 3:2-Erfolg verbuchte Joschua Spuhler. Wie die beiden U15 Teams mussten sich auch die U19-Jungs in einem Barrage-Spiel gegen Slowenien für das Achtelfinale qualifizieren. Wiederum gelang es Noe Keusch seine beiden Einzel für sich zu entscheiden. Das reichte aber nicht. Mit 2:3 ging die Partie an die Slowenen. Somit konnten auch die U19 Knaben nur noch Platz 17 erreichen. Einem 3:1-Sieg gegen Serbien folgte ein 3:2-Erfolg über England und somit waren die Schweizer nur noch einen Sieg vom Aufstieg in die Kategorie 1 entfernt. Als zu stark erwies sich die Türkei. Mit einem 0:3 und Platz 18 schloss das Trio den Teamwettbewerb ab.

Numa Ulrich

Fazit des verantwortlichen Coaches Samir Mulabdic: „Es war von vornherein klar, dass wir den Ausfall von Timothy und Abishek nicht gänzlich kompensieren können. Joschua hat sich als Nachrücker schnell ins Team integriert und seine Sache sehr gut gemacht und uns einige wichtige Spiele gewonnen. Damit war nicht unbedingt zu rechnen. Noe als Führungsspieler des Teams hat seine Sache ordentlich gemacht und oftmals zwei Siege pro Spiel für sein Team eingefahren. Schade, hat es uns nicht zu Platz 17 gereicht dann hätten wir für das kommende Jahr eine deutlich bessere Ausgangsposition gehabt.

Numa Ulrich & Joschua Spuhler & Noé Keusch