Little Tokyo und Girls Ping – Aus- und Rückblick

Girls Ping Weekend 2019

Rück- und Ausblick auf die Tischtennis-Projekte Little Tokyo und Girls Ping

Little Tokyo, das Förderprogramm des Verbands für Mädchen, sowie Girls-Ping, das von Nina Gutknecht ins Leben gerufene Breitensportangebot ziehen Ende Saison eine Bilanz.

 

Text: Annina Häusli / Video:

 

Little Tokyo

 

Anfangs Saison übernahm Sonja Wicki das Programm Little Tokyo von Initiant Laurent Langel. Über die Saison verteilt fanden immer wieder Trainingswochenenden statt. Wicki kann eine positive Bilanz ziehen. „Viele Mädchen haben an jedem einzelnen Wochenende teilgenommen“, freut sie sich, und keine der Teilnehmerinnen sei mitten in der Saison ausgestiegen.  „Die Mädels von Little Tokyo haben sich untereinander gut kennengelernt und es sind einige Freundschaften entstanden“. Einen Graben zwischen der Deutschschweiz und der Romandie habe sie nicht ausmachen können.

 

Das zu Beginn des Projekts formulierte Ziel, 2020 eine Mädchenmannschaft an die Jugendolympiade in Tokyo zu schicken, werde man aber nicht erreichen, gibt Wicki zu. Sie relativiert: „Es war nie ein wirklich realistisches Ziel. Es war mehr der Name, um für die Mädchen den Leistungssport greifbar zu machen“. Aus ihrer Sicht war und ist Little Tokyo deshalb trotzdem ein Erfolg. „Die Zusammenzüge haben neben den spielerischen Fortschritten auch den Zusammenhalt unter den Mädchen gefördert“, ist sich Wicki sicher. Dieser sei nötig, um die Spielerinnen langfristig an den Sport zu binden. So hofft sie, dass langfristig die Mädchen gemeinsam an Turniere gehen und so die an vielen Turnieren abgeschaffte Damenkategorie wieder eingeführt wird. „Dies wird das Niveau an der Spitze wieder breiter machen.“

 

Aufgrund der Umstrukturierung des Leistungssports im Rahmen des neuen FTEM-Konzepts wird Little Tokyo in Zukunft nicht mehr in dieser Form fortgeführt. „ES wird aber auch so wieder eine gute Lösung fürs Mädchentischtennis geben“, ist Sonja Wicki überzeugt.

 

Girls Ping

 

Das Projekt von Nina Gutknecht, welches im Rahmen ihrer Maturarbeit vor einem Jahr entstand, befindet sich ebenfalls auf einem guten Weg. Die Teilnehmerzahlen an den Trainingstagen und –Wochenenden bewege sich auf einem stabilen Niveau. Noch nehmen meistens nur Deutschschweizer Mädchen teil, was aber laut Nina Gutknecht sicher auch daran liegt, dass die Zusammenzüge in der Deutschschweiz stattfanden. In Zukunft möchte sie deshalb probieren, die Tage und Wochenenden an einer zentraleren Lage zu organisieren.

 

Girls Ping Weekend 2019

 

Ebenfalls fände sie es toll, wenn es mittelfristig in allen Regionen der Schweiz „Ableger“ geben würde. „Ich wurde sehr oft auf das Projekt angesprochen und haben schon von vielen Vereinen und Regionalverbänden gehört, die mit Eifer dabei sind, ebenfalls Mädchengruppen zu bilden“, freut sich Gutknecht. Langfristig verfolgt ihr Projekt das gleiche Ziel wie Sonja Wicki mit Little Tokyo: „Es ist mein Wunsch, dass wir in einigen Jahren so viele Mädchen haben, dass man auch im U15 oder U18 noch neue Gegnerinnen hat, gegen die man nicht schon an den letzten  5 Schweizermeisterschaften gespielt hat.“ Und wenn es in Zukunft auch bei den Mädchen Ausscheidungsspiele geben würde, wer mit an internationale Turniere darf, dann würde sie ihr Ziel als erreicht ansehen.

 

Anfangs Juli fand in Uster ein nationales Girls-Ping-Weekend statt. Nina, welche dafür von Sonja unterstützt wurde, wertet den Anlass als ein voller Erfolg. „Trotz den bevorstehenden Sommerferien haben alle nochmal Gas gegeben und waren voll bei der Sache.“

 

Etwas speziell war, dass an diesem Wochenende erstmals auch männliche Sparrings zum Einsatz kamen. Julien Bregger  und Yanick Taffé waren anwesend und haben neben ihrer Sparringaufgabe auch als Gruppenclowns agiert, was zu vielen Lachern und fröhlichen Gesichtern geführt hat“, erzählt Nina mit einem Augenzwinkern.

 

 

Weitere Artikel in dieser Sidespin-Ausgabe:

Plastikbälle: Messungen zeigen – der Einfluss wird wohl überschätzt

Bilanz der JEM: Wermutstropfen U18-Team

Tischtennistheorie: Abwehrausbildung von Kindern? Mut zur Abwehr!

Tessiner Ecke: Vorstellung des Topspin TT Chiasso