«Meine Priorität für 2017-2019: Entwicklung des Breitensports und Unterstützung für die Vereine»

Nicolas«Meine Priorität für 2017-2019: Entwicklung des Breitensports und Unterstützung für die Vereine»

STT hat dem neu wiedergewählten Präsidenten von STT, Nicolas Imhof, fünf Fragen gestellt…

 

Interview : Annina Häusli / Foto: René Zwald

 

Nicolas Imhof, Sie sind an der vergangenen DV als Präsident wiedergewählt worden. Sie haben jetzt zwei Jahre Zeit, um im Schweizer Tischtennis etwas zu bewegen. Was wollen Sie als erstes anpacken, und wie wollen Sie dieses Vorhaben erreichen?

 

Nicolas Imhof: Für mich gilt als erste Priorität, mit den Regionalverbänden und vor allem mit den Vereinen eine gemeinsame Politik einzuführen, um neue Mitglieder zu gewinnen und unsere aktuellen Mitglieder zu binden. Dies ist jedoch nicht von STT abhängig: wir können in Ittigen alles Ermögliche anbieten. Wenn die Vereine dies aber nicht „vor Ort“, also in ihrem Einzugsgebiet umsetzen, erreichen wir rein gar nichts. Deshalb möchte ich die Vereine sensibilisieren, sie unterstützen, aber ihnen auch zuhören. Eine weitere Priorität ist, zusätzliche Einnahmen zu finden, um eben gerade das Ausüben und die Förderung des Tischtennis in der Schweiz zu entwickeln. Mit anderen Worten, der Breitensport hat Priorität.

 

Im Februar soll zeitgleich mit dem Europe Top 16 das erste Clubforum stattfinden. Was erhoffen Sie sich von dieser Veranstaltung?

 

Das Clubforum bietet eben gerade die Möglichkeit, die Vereine zusammenzubringen, sie zu informieren, sie zu sensibilisieren, ihnen zuzuhören und an Workshops gemeinsam zu überlegen, was wir machen sollten. Wie ich bereits sagte, kann der Lizenzrückgang nur mit einer koordinierten Aktion gestoppt werden, die von den meisten umgesetzt wird. Dieses Forum legt hier den ersten Grundstein. Als Belohnung erhält jeder am Forum teilnehmende Verein ausserdem einen Gratiseintritt für die Spiele des ITTF Europe Top 16 Cup an diesem Tag!

 

Was braucht es Ihrer Meinung nach, um den Lizenzrückgang im Schweizer Tischtennis zu stoppen oder zu verlangsamen, oder gar umzukehren?

 

Es muss uns allen bewusst werden, dass diese Handlung uns alle betrifft. Wo machen wir die Tischtennisförderung, mit welchen Mitteln und mit welchen Argumenten? Wie nehmen wir die neuen Mitglieder in den Vereinen auf? Ist der aktuell bei den meisten Turnieren verwendete Modus genügend motivierend? Wie können wir mehr Mädchen für unseren Sport begeistern? Weshalb treten unsere Mitglieder zurück und können wir etwas dagegen tun? Wir müssen uns viele Fragen stellen und darüber werden wir am Forum am Samstag, 3. Februar 2018 in Montreux sprechen.

 

Hat sich Ihre Vision des Schweizerischen Tischtennis nach Ihrem zweijährigen Vorsitz geändert?

 

Meine Vision hat nicht geändert, ich habe jedoch die Schwierigkeit unterschätzt, Leute zu finden, die sich in den Schlüsselfunktionen in den Regionalverbänden und im Verband engagieren. Ich bin überzeugt, dass man viel tun und versuchen kann und zwar mit ein wenig Geld, das wir vielleicht teilweise (ich bin vorsichtig…;-) gerade finden. Um diese Projekte zu führen, fehlt es uns jedoch ganz einfach an Leuten, die sich engagieren. Viele talentierte Leute arbeiten für ihren Verein und haben weder Lust noch Zeit, sich auch noch für den Verband einzusetzen. Deshalb brauchen wir zusätzliche Leute, die wir aber nur schwer finden. Dieses Element schränkt unsere Aktion und unsere Effizienz extrem ein. Ich weise hier jedoch niemandem die Schuld zu, denn es handelt sich praktisch um ein Gesellschaftsphänomen.

 

Was war Ihr persönliches Highlight der vergangenen zwei Jahre in Bezug auf Ihre Präsidentschaft?

 

Es ist befriedigend, dass das Leistungssportkonzept, das nun langsam Früchte trägt, weitergeführt wird, auch wenn Verbesserungen gemacht werden müssen. Die Gründung der Breitensportkommission ist eine weitere Befriedigung: nun müssen wir zusehen, dass diese Kommission konkret effizient arbeiten kann und den Vereinen eine Unterstützung bietet. Dies ist das Ziel für 2018-2019. Dass nun effektiv alle zwei Jahre ein Clubforum stattfindet, ist für mich ein drittes Highlight: wie ich oben erwähnte, sind der Austausch mit den Vereinen, die Sensibilisierung und die Information die höchsten Prioritäten, um die Leute vor Ort zu motivieren.