Silbermedaille für Enya Hu in Lignano!

Vom 28. Oktober bis 04. November reisten zwei Nachwuchsdelegationen von Swiss Table Tennis nach Lignano Sabbiadoro, an die Adria-Küste, um beim WTT Youth Contender Lignano wertvolle Punkte und Erfahrungen zu sammeln.

 

Text: Daniel Burren & Raouf Morsi / Fotos: Privat & WTT

 

Den Anfang machten Noe Keusch und die Gebrüder Levi und Numa Ulrich zusammen mit Trainer Pedro Pelz. Noe Keusch, Stammspieler des STTL Clubs Young Stars ZH zeigte ein gutes Turnier. Er vermochte Dank einem Sieg in der Gruppenphase gegen den Tschechen Martin Slany sich für die KO-Phase zu qualifizieren. Dort besiegte er zuerst den Albaner Aron Koni bevor er sich im 1/16-Final gegen den an Nr. 2 gesetzten Franzosen Nathan Lam erfolgreich mit 3:1 durchsetzen konnte. Im 1/8-Final wartete mit dem Japaner Ryuusei Kawakami ein echter Prüfstein auf Noe. Noe spielte stark auf und ging mit 2:0 in Führung, ehe seinem Kontrahenten der Satzausgleich gelang. Im Entscheidungssatz gestaltete sich ein ausgeglichenes Spiel bis zum Stand von 8:8. Leider musste Noe die drei nachfolgenden Punkte dem Japaner zugestehen und schied trotz starkem Spiel aus. Für seinen Bezwinger ging das Turnier noch bis ins Finale weiter, ehe er sich seinem Landsmann und drittplatzierten der letzten Jugend-WM, Kazuki Yoshiyama mit 1:3 geschlagen geben musste. Diese Tatsache unterstreicht nochmals die starke Leistung seitens Noe.

Noe Keusch

In der Kategorie U19 musste sich Noe bereits in der Gruppenphase geschlagen geben. Dies, nachdem er im Spiel gegen den Linkshänder Martin Sip aus Tschechien Satzbälle nicht nutzen konnte. Da half leider auch der spätere 3:2 Sieg gegen den Luxemburger Gene Wantz nicht mehr. Alle drei Spieler wiesen schlussendlich eine 1:1 Bilanz auf, wobei Noe leider mit dem schlechtesten Satzverhältnis ausschied.

Pedro Pelz fand trotz dieses Ausscheidens viele lobende Worte für Noe: «Noe hat ein sehr gutes Turnier gespielt und sich spielerisch stark verbessert. Er hat aktiv gespielt und viel Entschlossenheit an den Tag gelegt».

Der Zürcher Levi Ulrich, der wie seine Geschwister im Dienste des TTC Rapperswil-Jona steht, erspielte sich in der Kategorie U15 in der Gruppenphase eine 1:1 Bilanz und schaffte damit den Sprung in die KO-Phase. In dieser traf er im 1/32-Final auf den Engländer Max Radiven. Levi holte sich gegen den Linkshänder den ersten Satz und lag mit 4:1 im zweiten in Front, bevor ein Time-Out seines Gegenüber den jungen Schweizer etwas aus dem Konzept brachte. Levi hielt gut mit, musste aber mit 9:11, 9:11 und 4:11 die Segel streichen.

In der höheren Kategorie U17, zeigte Levi eine kämpferische Leistung, musste sich aber gegen die starke Konkurrenz geschlagen geben. Trainer Pedro Pelz ist dennoch zufrieden mit der Leistung und der Meinung, dass Levi ein gutes Turnier gespielt hat.

Levi Ulrich

Aufgrund des Alters konnte Numa Ulrich, der vier Jahre ältere Bruder von Levi nur in der Kategorie U19 antreten. Nach einem Sieg und einer Niederlage vermochte Numa dank des besten Satzverhältnisses seine Gruppe als Gruppensieger abzuschliessen. Es folgt ein Freilos, bevor Numa im 1/16-Final gegen den Linkshänder Michal Wandachowicz aus Polen antreten musste. Numa startete gut und ging mit 1:0 in Front, ehe er mit 9:11 knapp den Satzausgleich hinnehmen musste. Satz drei war danach vorentscheidend für den Ausgang des Spiels. Numa ging mit 10:7 in Führung und schaffte es leider nicht, seine drei Satzbälle zu verwerten. Der Satz ging mit 10:12 an den Polen. Im vierten Satz passte mit 1:11 nicht mehr viel zusammen und Numa schied aus. Numa war nach dem Turnier selbstkritisch und mit dem gezeigten nicht zufrieden.

Neben den drei von Swiss Table Tennis aufgebotenen Kaderspielern waren mit Michel Kloss (TTC Neuhausen) und Samuel Durrleman (CTT UGS-Chênois) zwei weitere Spieler im Einsatz, welche aber von dem Neuhauser Trainer Thomas Hunyar betreut wurden. Beide zeigten gutes Tischtennis und sammelten wertvolle Erfahrungen auf dem internationalen Parkett.

Samuel Durrleman

Die weibliche Delegation bestand aus Enya Hu, Michelle Wu, Akhyata Patra und Fanny Doutaz. Sie wurden von ihrem Trainer Yannick Charmot betreut und erzielten insgesamt gute Ergebnisse, wobei Enya Hu sogar eine Silbermedaille gewann!

In der Kategorie U11 erzielte die Schweiz ihre besten Ergebnisse. Michelle Wu und Enya Hu dominierten die Konkurrenz in der Qualifikationsphase, gewannen ihre jeweiligen Spiele mit 3:0 und erreichten das Viertelfinale.

Dort musste Michelle gegen die Lokalmatadorin Claudia Bertolini antreten. Das Spiel begann intensiv, wobei Michelle den ersten Satz mit 11:9 gewann. Im Verlauf des Spiels wendete sich jedoch das Blatt. Als die Schweizerin im zweiten Satz mit 10:7 führte, übernahm ihre italienische Gegnerin die Kontrolle und machte die fünf Punkte in Folge, die zum Satzgewinn nötig waren. Der dritte Satz verlief ähnlich, beim Stand von 8:8 gelang es Claudia Bertolini erneut, die nötigen drei Punkte zum Sieg zu erzielen. Leider beendete der vierte Satz das Turnier von Michelle Wu, die sich mit 4:11 geschlagen geben musste.

Enya Hu ihrerseits brillierte im Turnier. Im Viertelfinale behielt sie die Nerven, setzte ihr Spiel gegen die Italienerin Beatrice Crippa durch und gewann die Partie mit 3:0 (11:3; 12:10; 11:9). Im Halbfinale revanchierte sich Enya Hu gegen die Ungarin Polina Encheva, gegen die sie zuvor bei den Eurominichamps verloren hatte, und gewann ihre Begegnung überzeugend mit 3:0 (11:5; 11:3; 11:8). Im Finale traf sie auf die gesetzte Favoritin des Turniers, Jen-Yueh Li aus Taipeh. Leider konnte die junge Schweizerin gegen die Rückhandnoppen ihrer Gegnerin nicht mithalten und musste sich mit 0:3 (4:11; 5:11; 5:11) geschlagen geben. Dennoch verdiente sich Enya Hu mit ihrem zweiten Platz in der U11-Kategorie eine Trophäe für die tolle Leistung, die sie während des gesamten Turniers gezeigt hatte!

In der Kategorie U13 überstanden Enya Hu und Akhyata Patra die Qualifikationsphase mit Bravour und wurden Gruppenerste. Leider hatte Michelle Wu nicht so viel Glück, denn die beiden Spielerinnen, die in der Rangliste vor ihr lagen, waren ausgerechnet Claudia Bertolini, gegen die sie in der U11-Klasse verloren hatte, sowie die Turnierfavoritin Jen-Yueh Li.

Im Hauptfeld kamen Enya Hu und Akhyata Patra direkt ins Viertelfinale. Enya Hu traf auf die Italienerin Matilde Buzzoni, und alle Sätze waren hart umkämpft und folgten dem gleichen Verlauf. Leider erwies sich die Italienerin als harte Gegnerin für Enya Hu, sodass sie die Punktedifferenz nicht aufholen konnte und mit einem 0:3 (9:11; 8:11; 9:11) aus dem Wettbewerb ausschied. Ähnlich erging es Akhyata Patra in ihrem Spiel gegen die Italienerin Gioia Picu. Im fünften und letzten Satz war die Aufregung gross, als der Spielstand 12:12 anzeigte, aber schliesslich gelang es Gioia Picu, die entscheidenden zwei Punkte zu machen, um den Sieg und den Einzug ins Halbfinale zu sichern.

In der U15 hatte Akhyata Patra, obwohl sie sich in den Gruppenspielen als Zweitplatzierte qualifiziert hatte, in ihrem Achtelfinalspiel gegen die Österreicherin Nina Skerbinz Schwierigkeiten und unterlag in drei Sätzen mit 0:3 (7:11; 4:11; 4:11).

In der U17 setzte sich Fanny Doutaz in den Gruppenspielen souverän durch und platzierte sich auf dem ersten Platz. Allerdings schaffte sie es in ihrem Spiel gegen die Slowenin Enya Moltara nicht über das Achtelfinale hinaus, wo sie eine 0:3-Niederlage (7:11; 6:11; 9:11) hinnehmen musste. In der U19 hingegen war sie etwas erfolgreicher und gewann ein intensives Match gegen die Belgierin Julie van Hauwert in fünf knappen Sätzen (12:10; 7:11; 11:7; 7:11; 11:9). Leider musste sich die Genferin nach dem Erreichen des Achtelfinales mit 0:3 (5:11; 5:11; 9:11) gegen die Französin Clea de Stoppeleire geschlagen geben.

Trainer Yannick Charmot zeigte sich mit den Leistungen der Athletinnen während des gesamten Turniers vollauf zufrieden. Besonders bemerkenswert ist der zweite Platz von Enya Hu in der Kategorie U11, aber auch, dass alle Athletinnen Entschlossenheit und Durchhaltevermögen bewiesen haben. Sie zeigten insbesondere ihre Fähigkeit, mit Stresssituationen umzugehen, vor allem in den Sätzen, in denen es notwendig war, die nötigen zwei Punkte Differenz zu erzielen.