Stimmen der Kadertrainer nach der JEM 2018

jugendem IMG 3590Die Stimmen der STT Kadertrainer nach der JEM in Cluj Napoca

Die Kadertrainer Samir Mulabdic, Pavel Rehorek und Yannick Charmot ziehen nach dem Ende der JEM 2018 ihre persönliche Bilanz.

Text: Annina Häusli/Yannick Charmot/Samir Mulabdic/Pavel Rehorek / Foto: zvg

 

Yannick Charmot, das U15 Knaben Team ist in der ersten Division bei der JEM in Cluj Napoca gestartet. Am Ende des Teamwettbewerbs sind sie in die zweite Divison abgestiegen. Bist du trotzdem mit den gezeigten Leistungen und Potential unserer Spieler zufrieden?

 

Letzte Saison haben Elias Hardmeier und Barish Moullet mit dem Aufstieg in die erste Division sehr gut gespielt. Mit Ausnahme von Mauro hat das diesjährige U15-Team aber noch nicht auf dieser Stufe gespielt. Das Ziel war nicht den Divisionserhalt zu schaffen, das wäre nicht realistisch gewesen, sondern die Anforderungen an das herrschende Niveau in der Jugend kennenzulernen und daran zu wachsen. Dafür haben die Jungs sehr gut gespielt und konnten die Jugend-EM auf einem ehrenwerten 24. Platz beenden.

 

In welchen Bereichen müssen sich unsere jungen U15 Spieler gegenüber der ausländischen Konkurrenz noch verbessern?

 

Vor allem im mentalen Bereich. Mit Aggressionen kommt man gegen bessere Gegner nicht weiter. Die Spieler müssen in solchen Situationen ruhig bleiben. Gegen sich selbst und seinen Gegner zu kämpfen, macht die Sache unmöglich. Daneben muss natürlich auch die Technik ein immerwährendes Trainingselement sein.

 

Pavel Rehorek, du warst bei der diesjährigen JEM 2018 in Cluj für die Mädchen U15 und U18 Teams verantwortlich. Wie bist du zufrieden mit dem Abschneiden der Teams bei der JEM 2018?

 

Für mich steht nicht die Position im Ranking an erster Stelle. Es wurden zwar einige sehr knappe Niederlagen kassiert. Für mich war es zwar eine intensive, strenge Zeit, aber mit sehr disziplinierten Mädchen Gruppe. In Sachen Teamgeist, Kampfeinsatz und Disziplin war es für mich eine sehr positive Jugend-EM. Die Zusammenarbeit mit den Mädchen hat Spass gemacht. Für mich persönlich ist es wichtig, dass jede Spielerin ihr Maximum gegeben hat. Ob das für einen Erfolg reichte oder nicht, war zweitrangig. Ich denke, alle können in dieser Hinsicht  ein reines Gewissen haben.

 

Was sollte man in der kommenden Saison tun, um das Niveau der Mädchen-Teams zu verbessern?

 

Es war für fast alle die erste Jugend EM und die meisten Mädchen sind auch für nächste 1-2 Jahre in gleiche Kategorie spielberechtigt. Als erstes müssen die Mädchen bei sich selber anfangen und vor allem den Aufschlag verbessern. Als zweites muss die Kommunikation zwischen dem Kadertrainer und dem Club verbessert werden, so dass man konsequent die ganze Saison an den gleichen Schwerpunkten arbeiten kann. Als dritter Punkt, falls die Mädchen dies wollen, sollte ein Programm zusammengestellt werden für die ganze Saison mit drei bis vier internationalen Turnieren der B-Kategorie und 1-2 internationalen Trainingslager – so dass man wirklich regelmässig internationale Vergleiche hat und weiter an Schwächen und Stärken arbeiten kann.

 

Samir Mulabdic, wie bist du zufrieden mit dem Abschneiden der STT Teams bei der JEM 2018?

 

In der ersten Linie können wir mit dem Auftritt und Ergebnissen unserer Teams zufrieden sein. Wir sind zum ersten Mal seit einigen Jahren wieder mit vier Teams angetreten. Vor allem bei den Mädchen haben wir keine Ergebnisziele gehabt. Wir hoffen, dass wir die Mädchen-Teams durch die positiven Erfahrungen die sie bei der JEM gesammelt haben, weiterhin motivieren können an sich und ihrer sportlichen Entwicklung fleissig zu arbeiten. Die Knaben haben gute Auftritte und Ergebnisse gehabt. Ich freue mich auf die nächsten Jahre, um zu schauen wie sie sich weiter entwickeln.

 

Das letzte Mal ist es vor 5 Jahren gewesen, dass das Knaben-U18-Team in der ersten Divison unter besten 16 Nationen in Europa gespielt hat. Mit dem 15. Platz in Cluj Napoca dürfen sie in der nächsten Saison direkt in der ersten Divison starten. Was hat sich in den letzten 5 Jahren getan?

 

Die heutigen U18 Spieler trainieren professionell und haben das Ziel internationale Erfolge zu haben. Diese Ziele verfolgen sie in ihrer täglichen Arbeit. Es gibt Trainings- und Wettkampfpläne die langfristige Entwicklung und internationale Konkurrenzfähigkeit verfolgen. Der Trainingsaufwand ist dem internationalen Niveau angepasst. Die Zusammenarbeit zwischen STT und Spieler, Club ist besser geworden. Die Anforderungen an unsere Kaderspieler und Unterstützung die sie bekommen sind dem internationalen Niveau angepasst. Es ist erfreulich, dass unsere Knaben, ausser Dorian, der das letzte Mal altersbedingt bei der JEM dabei war, noch ein oder zwei Jahre in der U18-Kategorie spielen können.

 

Wie sieht der Plan für die nächsten zwei Jahre aus?

 

Ich hoffe, dass die Spieler noch mehr und vor allem zielgerichteter an ihren Stärken und Schwächen arbeiten. Vor allem in zwei Bereichen kann man noch viel tun – Mental und Physis. Auch ist es wichtig, besser im Voraus zu planen und dann die Trainingspläne konsequent und vollständig umsetzen. Nicht nur die Umfänge und Intensität der Trainingseinheiten sollten besser geplant werden, sondern auch die Erholungsphase gehört dazu. Es gibt immer mehr Länder, aus denen gute Spieler kommen und die professionell arbeiten. Dementsprechend müssen wir uns ständig weiter entwickeln, wenn wir internationalen Erfolg haben wollen. 

 

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