Am Freitag, den 7. Juni, traf sich die STTL-Kammer (Versammlung der STTL-Vereine) für mehr als drei arbeitsreiche Stunden, bei der eine Vielzahl von Anträgen diskutiert wurde.
Ein Jahr nach der Gründung der STTL und einer Übergangssaison mit zwei verschiedenen Spielmodi zwischen regulärer Saison und Playoffs war es notwendig, die Erfahrungen und die daraus gezogenen Lehren ausführlich zu diskutieren.
Viele Anträge waren im Vorfeld der Kammer eingegangen – dass sich viele Menschen und Vereine dafür einsetzen, die STTL im demokratischen Prozesse zu verbessern, kann nur positiv stimmen. Genau vor diesem Hintergrund wurde der (mit sehr grosser Mehrheit angenommene) Vorschlag gemacht, den STTL-Vorstand auf einen fixen Delegierten pro Club zu erweitern. Dies ist aufgrund der begrenzten Anzahl von Teams in der obersten Liga der Schweiz möglich und wurde als wichtig erachtet, um sicherzustellen, dass Wachstumsprojekte mit der informierten Zustimmung aller Vereine wachsen. Künftig wird also jeder Verein regelmässig eine Person in den STTL-Vorstand entsenden und zweimal im Jahr eine andere Person, die in der Kammer abstimmt. Neben den Clubmitgliedern ist neu auch ein Mitglied des Nationalligavorstands (mit der Aufgabe, die Interessen der B- und C-Ligen zu vertreten und die Regeln für Auf- und Abstiege zu überwachen) sowie der STT-Geschäftsführung im STTL-Vorstand stimmberechtigt.
Die Vereine äusserten sich auch zur Zukunft des Streaming- und Marketingprojekts: Konsens der STTL-Kammer war, dass dieses Projekt weiterhin verfolgt werden soll und somit der Schweizer Tischtennissport langfristig in Richtung einer Professionalisierung geführt wird. Für die STTL-Kammer im Herbst wird ein klar definiertes Mandat vorgeschlagen und abgestimmt werden müssen, um diesen Weg weiterzugehen.
Die Diskussion über den Spielmodus für die kommende Saison war spannend. Einerseits wurde die grosse Attraktivität vom Spiel an einem Tisch erkannt (auch der Superfinal an einem Tisch gab den einzelnen Spielen mehr Bedeutung und sorgte für eine wunderbare Atmosphäre in der Halle). Auf der anderen Seite wollten die Spieler mehr Spiele.
Aus der Abstimmung ging schliesslich ein gutschweizerischer Kompromiss hervor, der darin bestand, die Erfahrungen aus der Saison 2023/24 beizubehalten: Die reguläre Saison wird mit dem altbewährten System bis zum 6. Punkt an zwei Tischen gespielt und die Play-offs/-outs nach dem sogenannten «Bundesligasystem» mit vier Einzelspielen und einem Doppel.
Auch der Wunsch, dasselbe Spielsystem für Damen und Herren beizubehalten, wurde neuerlich bestätigt. Eine Differenzierung der Regeln nach Geschlecht, die vor der Versammlung vorgeschlagen worden war, wurde zu Beginn der Diskussion zurückgezogen.
Des Weiteren wurde intensiv Anträge diskutiert, welche Spielmanipulationen durch die Verpflichtung starker Transferspieler einschränken sollte. Der Wunsch aller war es, das Fairplay zu fördern und Spieler und Spielerinnen zu bevorzugen, die sich über die gesamte Saison hinweg konstant für die Mannschaft engagieren.
In diesem Sinne werden mindestens 3 und maximal 6 Stammspieler festgelegt. Als Ersatzspieler können nur Spieler gewählt werden, die am 31. August im Besitz einer gültigen STT-Lizenz waren. Wichtig ist auch die Regel, dass 50% der Spiele gespielt werden müssen, um an den Playoffs/-outs teilnehmen zu können. Dies soll das Spiel vor strategischen Entscheidungen und späten Transfers schützen und die Vereine dazu animieren, sich bereits in der Frühsaison auf eine Mannschaftszusammensetzung festzulegen, die besonders auch in der ersten Phase der Meisterschaft qualitativ hochwertige und attraktive Spiele garantieren soll.
Als weitere Entscheidung soll die Frist für Mannschaftsrückzüge vom 15. April auf den 30. April angepasst werden. Dies nach einer internen Analyse des STTL-Sekretariats, bei der die Pros und Contras der verschiedenen Termine abgewogen sowie die Folgen für die unteren National- und Regionalligen analysiert wurden. Die entsprechende Bitte um Anpassung wird beim Zentralvorstand deponiert.
Um 23:12 Uhr ging diese lange, aber konstruktive STTL-Kammer zu Ende. Ein besonderer Dank gebührt Jean-Marc Wichser, der geholfen hat, die komplizierte Zusammenstellung der diversen Anträge zu ordnen, und an die Dolmetscherinnen für den langen Übersetzungs-Marathon.