Team-EM Qualifikation Bericht 4.12

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Dorian Girod
Herren qualifizieren sich dank Girod-Sieg für die nächste Runde der EM-Quali

Mit 3:2 gewinnen die Herren das letzte Gruppenspiel gegen Schottland und qualifizieren sich damit für die zweite Runde der Team-EM-Quali.

Die Damen wurden in Portugal trotz einer guten Leistung nicht mit einem Sieg belohnt und müssen damit ebenfalls über die zweite Runde die definitive Qualifikation für die EM in Nantes schaffen.

 

Text: Annina Häusli / Fotos: Jacques Troeder

 

Ein Sieg musste her, dass war die Ausgangslage vor dem letzten Gruppenspiel gegen die Mannschaft aus Schottland. Im Hinspiel im Frühling gewannen die Schweizer auswärts mit 3:1, allerdings traten die Schotten damals ohne ihre Nummer 1, Gavin Rumgay (WR 150), an – im Gegensatz zu gestern Dienstag. Seine Teamkollegen waren die jungen Dylan Curry (U18-WR 435) und Calum Morrison (U18-WR 521).

 

Für die Schweiz spielten Lionel Weber (WR 148), Lars Posch (WR 456) und Dorian Girod (WR 862, im Bild). Für letzteren war die Begegnung praktisch ein Heimspiel, da er in der NLA für den CTT ZZ-Lancy antritt, in dessen Lokal diese Partie ausgetragen wurde. Entsprechend viele Fans fanden am Dienstagabend den Weg in die Halle, um Dorian Girod und seine Teamkollegen anzufeuern. Die erste Partie des Abends bestritten Lionel Weber und Calum Morrison. Gegen den jungen Schotten blieb Weber erwartungsgemäss Sieger, der Start war also geglückt. Als nächstes musste sich Dorian Girod mit Gavin Rumgay messen. Rumgay spielt in der Schweizer NLA für den CTT UGS-Chênois, in dieser Saison haben die beiden aber noch nie gegeneinander gespielt – in der vergangenen Spielzeit jedoch gewann Girod die einzige Begegnung zwischen den beiden mit 3:1! Girod zeigte  gegen den erfahrenen Rumgay im ersten Satz eine ausgezeichnete Leistung, vergab aber einige Satzbälle, so dass der erste Satz mit 17:15 an Rumgay ging. Danach schlichen sich zu viele Fehler ins Spiel von Girod ein, so dass Rumgay das zweite Spiel für sich entscheiden konnte.

 

Länderspiel Schweiz - Schottland

 

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Weber mit dem Punkt des Abends

 

In Spiel drei standen sich dann Lars Posch und Dylan Curry gegenüber. Der junge Schotte produzierte noch zu viele Fehler, um Posch ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Der Schweizer selbst spielte aber auch sehr sicher und holte der Schweiz damit den zweiten Sieg. Lionel Weber hatte in Spiel vier gegen Rumgay also einen Matchball. Zwischen den beiden Spielern, die aktuell nur zwei Weltranglistenplätze trennen, entwickelte sich erwartungsgemäss eine enge, hartumkämpfte Partie. Während der erste Satz klar an Weber ging, gewann Rumgay den zweiten Satz knapp. Danach konnte sich Weber wieder deutlich durchsetzen, der vierte Satz wiederum ging erneut knapp an Rumgay. Es ging also in den fünften Satz.

 

Beim Stand von 9:9 gelang Weber der Punkt des Abends: In einem langen Ballwechsel spielten Rumgay und Weber Gegen-Topspin um Gegen-Topspin – bis Weber den Ball perfekt auf die Vorhandecke spielte und der in der Rückhand stehende Rumgay keine Chance mehr hatte, diesen noch zu erreichen. Leider konnte Weber den darauffolgenden Matchball nicht nutzen. Im Gegenteil, Rumgay gewann die nächsten drei Bälle und glich zum 2:2 aus. „Den Match hätte ich gewinnen können, gewinnen müssen“, gab sich Weber nach Spielende selbstkritisch. Am Wochenende wird der Basler aber die Chance auf Revanche haben, wenn sich der TTC Rio-Star Muttenz und UGS-Chênois in der NLA gegenüberstehen werden…

 

Im letzten und damit entscheidenden Spiel musste also Lokalmatador Dorian Girod gewinnen – der Genfer zeigte, lautstark angefeuert von den Zuschauern, eine saubere Leistung und liess sich nicht vom Druck hemmen. Mit 3:0 gewann er das Spiel souverän und sicherte dem Team somit den ersten Gruppenrang.

 

Rachel Moret verliert knappes Spiel

 

Die Damen spielten ebenfalls am Dienstagabend auswärts in Lissabon gegen die Portugiesinnen. Rachel Moret, Rahel Aschwanden und Céline Reust hätten einen 3:0-Sieg gegen Portugal benötigt, um sich bereits vorzeitig als Gruppenzweite für die Team-EM zu qualifizieren. Doch bereits im ersten Spiel unterlag Rahel Aschwanden (WR 258) der deutlich höherklassierten Yu Fu (WR 37) mit 3:0. Danach hätte Rachel Moret (WR 85) zum 1:1 ausgleichen können, doch am Ende reichte es ganz knapp nicht, sie musste sich mit 9:11 im fünften Satz der Weltranglistennummer 114 Jieni Shao geschlagen geben. Céline Reust (WR 266) startete ebenfalls gut in ihre Partie gegen Leila Oliveira (WR 156) und konnte den ersten Satz für sich entscheiden. Während der zweite Satz relativ klar an Oliveira ging, gelang es Reust, den dritten Satz mit 17:15 für sich zu entscheiden. Im vierten Satz verpasste die Innerschweizerin den Beginn, sodass dieser an die Gegnerin ging. Der fünfte Satz war lange Zeit ausgeglichen, am Ende obsiegte aber wieder Oliveira mit 11:8. So blieb eine gute Leistung der Schweizerinnen unbelohnt.

 

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Das Damen-Team

 

So geht es weiter

 

Nach Ende der Gruppenspiele der Stage 1 werden die Gruppendritten der Gruppe A, sowie die Erstplatzierten der Gruppe B, sowie die Zweitplatzierten von 4er-Gruppen, in 3er- und 4er-Gruppen gelost. Diese spielen im Mai an einem Wochenende gegeneinander um die verbliebenen Plätze für die Team-EM 2019 in Nantes, Frankreich. Der europäische Tischtennisverband (ETTU) publiziert das genaue Spielsystem, sobald die letzten Spiele der Stage 1 beendet sind (Mitte Dezember) und die genaue Anzahl an teilnehmenden Mannschaften bekannt ist.

 

Resultate im Detail:

 

Schweiz – Portugal: 0:3

Rahel Aschwanden – Yu Fu: 0:3 (2:11 / 6:11 / 3:11)

Rachel Moret – Jieni Shao: 2:3 (11:13 / 11:9 / 11:13 / 11:8 / 9:11)

Céline Reust – Leila Oliveira: 2:3 (13:11 / 4:11 / 17:15 / 5:11 / 8:11)

 

Schweiz – Schottland: 3:2

Lionel Weber – Calum Morrison: 3:0 (11:2 / 11:4 / 11:6)

Dorian Girod – Gavin Rumgay: 0:3 (15:17 / 5:11 / 7:11)

Lars Posch – Dylan Curry: 3:0 (11:6 / 11:5 / 11:7)

Lionel Weber – Gavin Rumgay: 2:3 (11:4 / 9:11 / 11:5 / 9:11 / 10:12)

Dorian Girod – Calum Morrison: 3:0 (11:6 / 11:8 / 11:9)