Tessiner Ecke: Dank Antonio Lisi spricht „click-tt“ neu Italienisch

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Dank Antonio Lisi spricht „click-tt“ neu Italienisch

Für Swiss Table Tennis ist der Tessiner Antonio Lisi (65-jährig) ein absoluter Glücksfall. Zuerst war er Präsident des TTC Locarno, im 2016 amtete er als Organisationschef der Schweizer Meisterschaften in Tenero und nun hat er sich als italienischer Übersetzer von „click-tt“ auf Italienisch ins Zeug gelegt. Der Sidespin hat diese Gelegenheit beim Schopf gepackt und dem fleissigen Dolmetscher vor Ort auf die Finger geschaut.

„Die Idee zu dieser zeitaufwendigen und akribischen Arbeit stammt in erster Instanz von STT-Geschäftsführerin Susanne Gries und meinem Sohn Diego“, verrät Antonio zu Beginn unseres abwechslungsreichen Gesprächs. Schliesslich ist es das Ziel, dass der Verband seine Informationen dreisprachig weiterleitet. Damit will der Schweizer Tischtennisverband das Zusammengehörigkeitsgefühl landesweit fördern.

 

Filigrane Aufgabe fordert viel Sachverständnis

 

Und wie hat der pensionierte Elektronik-Ingenieur seine Aufgabe angepackt? Dazu erklärt er: „Ich habe mich mit der Geschäftsführung so geeinigt, dass ich als Basis die deutschsprachigen Texte verwendete. Diese Machenschaft war indes recht schwierig, denn es war für mich nicht leicht Substantive und grossgeschriebene Wörter bei Satzbeginn sofort zu verstehen und so zu unterscheiden. Da die deutsche Satzbildung im Vergleich zu italienischen oder französischen Sätzen umgekehrt ist, wäre für mich Französisch leichter gewesen. Deswegen habe ich mir  mit einem Übersetzungsprogramm geholfen. Zudem richtete ich von Zeit zu Zeit einen Fragebogen an Susanne. Auch mit HTLM-Formaten zu arbeiten, war kein Honigschlecken für mich. Die gesamte Struktur wurde ja ursprünglich für verschiedene Sportarten aufgebaut, so z. B. Volley- und Basketball sowie Tennis. Alles in allem sass ich mehr als 100 Stunden hinter dem Computer. Dabei war ich zwischen Mai und Juli 2017 rund zwei volle Monate beschäftigt und versandte die übersetzten Files stückchenweise an die Geschäftsleitung nach Ittigen.

 

Nicht nur Tischtennis im Kopf…

 

Vielseitigkeit ist im Leben von Antonio Lisi grossgeschrieben. So verliess er das geliebte Tessin während seinen Jugendjahren in Richtung Waadtland, um sich der Herausforderung von Arbeit und Studium zu stellen. Dort liess er sich zum Elektronik-Ingenieur ausbilden. Lisi erinnert sich an diese aufregende Epoche zurück: „Insgesamt verbrachte ich 12 Jahre im Waadtland und besuchte neben meinem täglichen Arbeitspensum die École Téchnique Supérieur du Soir in Lausanne.“

 

… sondern auch die Schauspielerei

 

Trotz Frühpensionierung lehnt er sich aber überhaupt nicht zurück. Im Gegenteil, wie er klipp und klar verdeutlicht: „Meine Tätigkeit als Präsident und Schauspieler der Tessiner Theatergruppe, namens „Compagnia Teatro delle Contrade“ nimmt aktuell viel Zeit in Anspruch. Wir spielen Stücke in italienischer Sprache und Tessiner Dialekt und bestehen aus fünf bis neun Darstellern. Rund alle zwei Jahre gilt es ein neues Bühnenstück auf die Beine zu stellen. Unsere Saison ist, zwischen September bis Juni, intensiv. Grundsätzlich treten wir im Tessin und Norditalien wöchentlich oder alle zwei Wochen auf.“ Deshalb bestreite er in diesem keine Wettkämpfe am Tischtennistisch. Möglich, dass sich dies später wieder ändere, so Antonio.

 

Tessiner Echo aus allen vier Klubhäusern

 

Zurück beim Tischtennis wollten wir natürlich wissen, auf welche Resonanz Lisis Übersetzungskünste bei den vier Klubs aus dem Südkanton, sprich Lugano, Locarno, Tenero sind Riva San Vitale, gestossen sind. Zur Thematik kontaktierten wir zuerst Luganos NLA-Spielertrainer Simone Spinicchia: „Die italienische Übersetzung finde ich nützlich und bequem. Schliesslich ist Italienisch eine offizielle Landessprache. Zuvor arrangierte ich mich mit Deutsch… und das war nicht immer ganz leicht. Immerhin kannte ich die Struktur von anderen Sportverbänden bereits“, erklärt Simone. Positive Worte findet auch Angelo Ferrari, Präsident STT Riva San Vitale. Seine Äusserungen lauten: „Das war ein positiver Schachzug von Swiss Table Tennis. Oft werden wir im Tessin als letztes Rad am Karren gehandelt. Endlich gibt es „click-tt“ nun auf Italienisch. Dabei hat Antonio Lisi eine riesen Arbeit geleistet. Dieser bedarf es aber noch einigen kleinen Korrekturen. So ist z. B. das Menü im italienischsprachigen Teil noch deutsch. Die italienische Fassung ist gerade für unsere jungen Spielern praktisch, da sie Deutsch und Französisch noch nicht genügend beherrschen.“ Beim STT Tenero lassen wir Vorstandsmitglied Raoul Gomez zu Worte kommen: „Zuerst ein dickes Kompliment an die Adresse von Übersetzer Antonio Lisi. Man ist sich rasch über den grossen Einsatzaufwand bewusst. Ich bin ohnehin der Meinung, dass „click-tt“ dreisprachig sein muss. Schliesslich wird unser Sport nicht nur regional, sondern auf nationaler Ebene betrieben.“ Die letzte Meinung haben wir bei Diego Lisi, Präsident STT Locarno, notabene Antonios Sohn, eingezogen. Er spricht kurzen und bündigen Klartext: „Ich bin glücklich, dass die Hauptarbeit erledigt wurde. Ich habe in dieser Angelegenheit bei STT-Geschäftsführerin Susanne Gries nachhaltig vorgesprochen. Nun ist die Idee Realität geworden.“

 

Antonio ist auch für neue Herausforderungen offen: Wenn Swiss Tennis Table neue Texte im Köcher habe, so stehe er gerne bereit, um sein Werk mit viel Herzblut weiter zu führen.

 

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