Training

SM Nachwuchs 2019Ubungsdesign im Training 

Einige Möglichkeiten für mehr Kreativität und Abwechslung.

 

Text: Dirk Lion / Foto: René Zwald

 

Es ist der Worst Case für Kinder und Jugendliche. Monotones, langweiliges Training. Übungen, die immer im gleichen Rhythmus verlaufen, beispielsweise acht Minuten die eine Seite, danach acht Minuten die andere Seite. Ein abwechslungsreiches Übungsdesign ist nicht nur für Kinder spannend und motivierend, sondern verhindert auch, dass das Training irgendwann nur noch im Autopilot abläuft (Vgl. Sidespin http://www.swisstabletennis.ch/de/organisation/leitbild/10-sidespin/1843-mehr-kreativitaet-weniger-routinen) und die Lerneffekte geringer ausfallen. Darüber hinaus ist es die beste Werbung für das Vereinstraining, denn auch Kinder sprechen untereinander in Schule, Peer-Group etc. – die Anreize sind also vielfältig, das Training kreativ, abwechslungsreich, motivierend zu gestalten. Welche Möglichkeiten gibt es, Übungen so zu gestalten, dass keine Monotonie und Langeweile entstehen?

 

Intervalltraining

Eine Möglichkeit ist das sogenannte Intervalltraining. Statt – um im oben genannten Beispiel zu bleiben – jede Seite acht Minuten eine Übung spielen zu lassen, kann man alle zwei Minuten wechseln, so dass insgesamt je vier Intervalle aktiv und passiv gespielt wird. Das ermöglicht uns als Trainern darüber hinaus, die Übungen Stück für Stück schwerer zu machen. Zum Beispiel Aufschlag/Rückschlag mit dazu zunehmen oder unregelmäßige Anteile in den hinteren Intervallen einzubauen (siehe unten).

 

Übungen ohne und mit Aufschlag-Rückschlag

Wie bereits angedeutet, können Übungen zunächst ohne und dann mit Aufschlag/Rückschlag durchgeführt werden. So könnte die Übung „2-2“ (der Ball kommt zwei Mal in RH, zwei Mal in VH, die andere Seite blockt mit RH) zunächst vier Minuten ohne Aufschlag/Rückschlag und danach mitgespielt werden. Dies entspricht einer Steigerung vom einfachen zum schweren, die sich in Trainings allgemein immer anbietet, da die Komplexität mit Aufschlag/Rückschlag zunimmt und für viele Kinder nicht ganz einfach ist.

 

Regelmäßig/Unregelmäßig

Daneben können Übungen auch dadurch weiter gesteigert und verändert werden, in dem sie zunächst regelmäßig („2-2“) gespielt werden und danach unregelmäßig. Zum Beispiel kommt der Ball dann ein oder zwei Mal in Rückhand und/oder ein oder zwei Mal in Vorhand. Noch mehr Komplexität kommt dann hinzu, wenn Aufschlag/Rückschlag mit hinzugenommen wird. So werden Kinder und Jugendliche Schritt für Schritt an das eigentliche Spiel, welches immer unregelmäßig ist, herangeführt.

 

Partnerwechsel

Jeder Spieler hat andere Stärken und Schwächen. Die Bälle kommen nie genau gleich, wenn man mit verschiedenen Trainingspartnerinnen und –partnern trainiert. Daher ist es sinnvoll, auch innerhalb von Übungen (und nicht nur danach!) zu wechseln. Dies hat den positiven Effekt, dass man sich innerhalb einer Übung umstellen muss. So kann man zum Beispiel auch vom Spielniveau Stärkere und Schwächere miteinander spielen lassen und danach weiterwechseln, so dass alle von allen lernen können und nicht ein starkes Kind die ganze Übung lang nur mit einem schwächeren Kind spielt.

 

Wettkampfcharakter

Kinder und Jugendliche lieben es, sich zu messen. Die Motivation zu Wettkämpfen ist meist hoch. Es bietet sich an, sich dies zu nutzen zu machen. So kann eine Übung auch in Satzform gespielt werden, wobei entweder alle zwei Aufschläge gewechselt wird oder eine Seite einen ganzen Satz lang Aufschlag hat.

 

 

Von der Übung für eine Person zur Partnerübung: Beispiel Schublade

Andauerndes monotones Blockspiel ist insbesondere für jüngere Spieler oftmals ermüdend. Als Abwechslung im Trainingsdesign bieten sich Übungen an, bei der beide Spieler aktiv gefordert sind. Ein Beispiel dazu im Folgenden:

 

Spieler A                                                                  Spieler B

2x VHT                                                                    

                                                                               VH-Block

2x VHT                                                                    

                                                                               RH-Block (1x in VH, 1x in RH)

RHK parallel                                               

                                                                               2x VHT

VH-Block                                                                

                                                                               2x VHT

RH- Block (1x in VH, 1x mal in RH)                   

                                                                               RH-Konter parallel

                                                           usw.

 

 

Die Kombination dieser verschiedenen Designs sorgt für ein abwechslungsreiches, kreatives und motivierendes Training. Viel Spaß beim Ausprobieren im Training!

 

 

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