Zwei Mal Bronze in Bella Italia

Nicht weniger als 11 Kaderspieler*innen machten sich auf die Reise nach Lignano-Sabbiadoro zum WTT Youth Contender Lignano. Nahe der Adria-Küste ging es darum eine Standort-Bestimmung zu vollziehen.

Text: Daniel Burren / Fotos: WTT

Eine Standort-Bestimmung im Vergleich zu den besten Spieler*innen in Europa, aber auch zu asiatischen Spieler*innen. In Italien waren es den auch zumeist die Nationen aus Japan, Südkorea, Indien, Taiwan oder Hongkong, welche am Schluss ganz oben auf dem Treppchen landeten.

Am Anfang waren zuerst die Mädchen rund um Nina Tullii, Fanny Doutaz, Ilvi Ulrich und Enya Hu an der Reihe. Betreut durch die Kadertrainer Pedro Pelz und Yannick Charmot verlief das Turnier nicht für alle nach Wunsch. So hatte die älteste, Nina Tullii einen schweren Stand. Trotz guter Einstellung und Kampfgeist reichte es für die Spielerin aus La Chaux-de-Fonds nicht zu einem Sieg. Es brauche eine Verbesserung im Spiel mit der Vorhand oder grundsätzlich, wenn es darum gehe, den Ball im Spiel zu behalten, so Trainer Pedro Pelz. Bei ihrer Nationalmannschaftskollegin Fanny Doutaz kam es zu einem Kuriosum in der Auslosung. Nach einem Sieg und einer Niederlage in der Gruppenphase der Kategorie U17 bezwang sie im 1/32-Final die Spanierin Angela Rodriguez souverän mit 3:0 (8, 8, 5) ehe sie im 1/16-Final knapp der französischen Abwehrspielerin Agathe Avezou mit 2:3 (-9, 9, -4, 6, -7) unterlag. Gegen genau diese beiden Spielerinnen auf welche Fanny in der KO-Phase traf, wurden ihr in den Gruppenspielen der Kategorie U19 zugelost. Leider konnte sie ihr spielerisch gutes Niveau aus den vorherigen Spielen nicht konservieren. So musste sie in beiden Spielen als Verliererin vom Tisch. Es fehlte leider an der Bereitschaft, von Anfang an Vollgas zu geben. So gesehen konnte sie ihr Potential bei diesem Turnier aufgrund der noch vorhanden Leistungsschwankungen nicht voll ausschöpfen. Ilvi Ulrich und Enya Hu können zweifelsohne zu einer neuen Generation von jungen Nachwuchshoffnungen des Schweizer Tischtennis bezeichnet werden. Diese Hoffnung widerspiegeln die beiden bereits jetzt mit guten Ergebnissen bei internationalen Turnieren. So gelang beiden das Kunststück, sich überlegen in der jüngsten Kategorie U11 sich für die Halbfinals zu qualifizieren. Dort musste sich Ilvi mit 0:3 (-9, -2, -4) gegen die Ukrainerin Veronika Pryshchepa geschlagen geben. Knapper ging es im Spiel von Enya zu und her. Enya spielte aggressiv und sehr aktiv und brachte mit beidseitigen Eröffnungen ihre Konkurrentin, die Lokalmatadorin Matilde Buzzoni immer wieder unter Druck. Beim Stand von 2:1 und 10:9 hatte Enya Matchball für den Finaleinzug, doch der Topspin landete im Netz. Der vergebene Matchball war wie ein Weckruf für die Gegnerin, diese kam immer wie besser ins Spiel und gewann danach den 4. wie auch den 5. Satz. Trotz der haarscharfen Niederlage war Trainer Pedro Pelz sehr zufrieden mit seinem Schützling. Enya habe ein sehr gutes Turnier gezeigt. Noch vor einem Monat musste sie sich gegen die gleiche Gegnerin klar mit 0:3 geschlagen geben. Sie hat in dieser Zeit bereits wieder enorme Fortschritte gemacht. Auch Ilvi Ulrich werde ihren Weg machen. Sie verliere noch zu viele Punkte mit leichten Fehlern in der Eröffnung. Ihre gute Einstellung stimme aber die Trainer positiv.

Ilvi Ulrich
Fanny Doutaz

Nachdem die Mädchen abgereist waren, ging es für die Jungs weiter. Timothy Falconnier, Noe Keusch und Abishek Vepa waren mit Nationaltrainer Samir Mulabdic angereist. Gleichzeitig war eine Gruppe mit Ben Meier, Lowis Vogler, Khenan Egli und Michel Kloss mit Clubtrainerin Monika Pietkiewicz von Rapid Luzern ebenfalls am Start.

Die Zielsetzung war: Aktiv spielen, positiv bleiben, eine gute Körpersprache vermitteln und ein Aktivspiel des Gegners, selbst mit aktiven Schlägen zu beantworten. Noe Keusch, der NLB Spieler von den Young Stars ZH bekam es in all seinen Spielen mit Gegner aus Asien zu tun. Trotz der schwierigen Ausgangslage zeigte der Blondschopf eine beherzte Leistung und vermochte es, zahlreiche Sätze äusserst knapp zu gestalten. Zu einem Sieg wollte es leider nicht reichen. Besser lief es Abishek Vepa. Dieser stiess dank seinem Gruppensieg in der Kategorie U15 ins 1/16-Final vor, ehe er sich mit 0:3 (-9, -5, -4) gegen den Taiwanesen Tai Po-Chun geschlagen geben musste. Der letzte im Aufgebot von STT, Timothy Falconnier konnte an die guten Ergebnisse der letzten Wochen aus den Turnieren in Slowenien und Kroatien anknüpfen. So gelang ihm nicht nur in der Kategorie U17, sondern auch bei den ältesten in der Kategorie U19 den Sprung in die KO-Phase. Dort war dann jeweils im 1/16-Final Schluss.

Timothy Falconnier

Bei den vier Spielern aus Luzern vermochte besonders Ben Meier ein Zeichen zu setzen. Mit dem Erreichen des 1/32-Finals in der Kategorie U15 und der äusserst knappen Niederlage dort gegen den Franzosen Rija Warin wäre um ein Haar ein weiterer Schweizer bis unter die besten 16 vorgestossen.

Samir Mulabdic zog anschliessend ein positives Fazit. Die Zielsetzungen konnten teilweise gut erreicht werden. Die Konkurrenz war für ein WTT Youth Turnier in Europa sehr stark. Die Spieler müssen noch an der Qualität im 1. und 3. Ball bei eigenem Aufschlag respektive beim 2. und 4. Ball als Rückschläger arbeiten. Die Bälle müssen bei so starken Gegnern qualitativ besser und flacher sein. Das muss das Ziel sein in den nächsten Training mit ihm oder in den Trainings unter der Woche.

Zusammengefasst kann man mit dem gezeigten zufrieden sein. Die Spieler*innen haben die Erwartungen über weite Strecken erfüllt. Beim einen oder anderen fehlt für das Weiterkommen in der KO-Phase oder für, um aus der Gruppe zu kommen nicht mehr viel. Die beiden dritten Plätze von Enya Hu und Ilvi Ulrich lassen weiterhin auf eine erfolgreiche Zukunft hoffen. Weiter geht es in den kommenden Wochen bei Turnieren in Ungarn, der Slowakei und in Frankreich.

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